Stift Stams besteht seit 750 Jahren, Österreichs Salvatorianer, Benediktinerinnen der Anbetung und Missionsschwestern Königin der Apostel seit 100 und Halleiner Schwestern Franziskanerinnen seit 300 Jahren.
Im Jahr 2023 werden in etlichen katholischen Ordensgemeinschaften wieder besondere Jubiläen und Gedenktage gefeiert. Eine Übersicht darüber hat zu Jahresbeginn das Medienbüro der österreichischen Ordenskonferenz zusammengestellt. So vollenden etwa die Salvatorianer, die Anbetungs-Benediktinerinnen und die "Missionsschwestern Königin der Aposteln" ihr erstes Jahrhundert in Österreich, die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen ihr drittes und Stift Stams sogar ein dreiviertel Jahrtausend, während daneben etwa das Europakloster Gut Aich der Benediktiner mit dem anstehenden Dreißiger noch recht jung aussieht.
"Weiter denken, weiter gehen" ist das Jubiläumsmotto bei den Salvatorianern. Vor 100 Jahren - am 23. Mai 1923 - startete der Orden mit einer eigenen österreichischen Provinz, auch wenn es schon 1892 eine erste Niederlassung in Wien-Favoriten gab und 1908 eine österreichisch-ungarische Provinz entstand. Seit damals ist das Kolleg St. Michael im ersten Wiener Gemeindebezirk das Provinzialat für die heute 19 heimischen Mitbrüder und zwei weitere Niederlassungen in Niederösterreich. Gefeiert wird von 16. bis 18. Juni im Kolleg St. Michael, mit dem Symposium "gestern heute morgen" als Höhepunkt. Ein begleitendes Buch stellt Ordensleute vor, ordnet ihr Wirken in einen aktuellen Kontext ein und entwirft eine Zukunftsvision. Angekündigt ist zudem ist eine Reihe von Artikeln, Beiträgen, Statements und Podcasts auf der Website www.salvatorianer.at.
Am 1. Juli feiern die Missionsschwestern "Königin der Apostel" mit einer von Kardinal Christoph Schönborn geleiteten Festmesse im Wiener Stephansdom ebenfalls 100 Jahre. 1923 wurde in Wien die gleichnamige Missionsgesellschaft gegründet, von Br. Paul Sonntag, Kardinal Gustav Friedrich Piffl und seinem späteren Nachfolger Theodor Innitzer, der auch der erste Generalobere war.
Schon zwei Jahre später erfolgte die Trennung in einen (1954 aufgelösten) männlichen und einen bis heute bestehenden weiblichen Zweig. Heute wirken in Österreich insgesamt 45 Schwestern im Generalat in Wien-Hernals, im Provinzialat in Hollabrunn sowie in den Niederlassungen Wien-Leopoldstadt, Ried im Innkreis und Kritzendorf. Weltweit gibt es rund 800 Missionsschwestern, allen voran in Indien, auf den Philippinen und in der Slowakei.
(Infos: www.sramission.at)
Ihrem Schwerpunkt gemäß stiller wird bei den Benediktinerinnen der Anbetung ebenfalls das erste Jahrhundert vollendet: 1923 wurde die Kongregation in Wien zur eigenständigen Provinz erhoben. Zwanzig Jahre davor, am 17. Februar 1903, hatten 18 Schwestern den Pflegedienst im Zentralkinderheim Gersthof übernommen, 24 weitere sollten damals bald nachfolgen. 1933 bezogen die Schwestern das Ordenshaus in Wien-Liebhartstal, wo sie auch heute noch leben.
Die zweite Niederlassung befindet sich in Wien-Simmering. Aktuell leben und wirken 23 Schwestern in Wien. Wie es hieß, ist keine große Jubiläumsfeier geplant, aber "kleinere Akzente".
(Infos: www.osb-wien.at)
300 Jahre alt werden heuer die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen: 1723 wurde die Gemeinschaft von Maria Theresia Zechnerin aus Hallein gegründet mit dem Auftrag, Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen eine Ausbildung zu ermöglichen. Heute wirken 48 Schwestern im Mutterhaus in Oberalm bei Hallein in Salzburg, die Gemeinschaft trug jedoch auch noch andere Früchte: Sowohl die Wiener Kongregation der Schulschwestern (Gründung 1845) mit heute 18 Schulschwestern in der Wiener Apostelgasse als auch die Franziskanerinnen von Amstetten (Gründung 1855) mit 44 Ordensfrauen im Amstettner Mutterhaus gingen aus ihr hervor. Die drei Gemeinschaften feiern das Jubiläum vom 23. bis 25. Juni intern, hieß es, zudem stand bereits für Donnerstag (19. Jänner) die Ewige Profess der Halleiner Schulschwester Sr. Maria Annie Shorie auf dem Programm.
(Infos: www.halleiner-schwestern.net)
Bereits ins großes Jubiläumsjahr gestartet ist man im Tiroler Zisterzienserstift Stams, das vor 750 Jahren von Graf Meinhard II. Begräbnisstätte der Grafen von Görz-Tirol gestiftet wurde. Nach Abschluss einer umfangreichen, ein Vierteljahrhundert dauernden Sanierung machte bereits im vergangenen September ein Symposium mit historischem Schwerpunkt den Auftakt für den Festreigen, dessen weiteres Programm in den nächsten Tagen vorgestellt werden soll. 18 Zisterzienser leben und wirken heute in Stams.
Ihrem Ankommen in Wien vor 150 Jahren gedenken die Herz-Jesu-Schwestern mit einem Dankgottesdienst am Sonntag, 30. April, unmittelbar vor dem eigentlichen Jahrestag zum 2. Mai 1873. Die Gemeinschaft mit heute 34 Ordensfrauen in Österreich war 1866 von Abbé Victor Braun in Paris gegründet worden. In Wien begannen die Schwestern 1890 mit dem Bau des Mutterhauses in Wien-Landstraße, wo sie auch heute noch beheimatet sind und 1945 das "Herz-Jesu-Krankenhaus" gründeten. Daneben gibt es noch eine Niederlassung in Bad Vöslau. Angekündigt ist eine Festschrift zum Jubiläum über die Geschichte und der Spiritualität der Gemeinschaft.
(Infos: www.herzjesu.wien/schwestern)
Neben den "großen" Jubiläen gibt es im Jahr 2023 in der reichen Gedenkkultur der heimischen Ordensgemeinschaften auch noch zahlreiche weitere runde Termine, die oftmals als Feieranlässe genutzt werden. Allen voran in den Stiften und Klöstern: Göttweigs Benediktiner etwa gibt es seit 940 Jahren (1083), die Zisterzienser in Heiligenkreuz 890 Jahre (1133), die Prämonstratenser in Geras feiern ihren 870er, wobei ihr Gründungsjahr 1153 auch den Tod des Kloster-Gründers Hl. Bernhard von Clairvaux markiert. Die Augustiner-Chorherren in Vorau können auf 860 Jahre Geschichte (seit 1163) blicken, der Deutsche Orden in Friesach auf 820 (seit 1203), die Serviten auf 790 (seit 1233) und die Franziskaner in Salzburg auf 440 Jahre (seit 1583). Die Barmherzigen Schwestern (Filles de la Charité) wurden 1633 - also vor 390 Jahren - gegründet.
Jüngeren Ursprungs sind die vor 190 Jahren (1833) gegründeten "Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau", deren erste Niederlassung in Österreich genau zwanzig Jahre später errichtet wurde. Auch Franziska Lechner, Gründerin der Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe, wurde in jenem Jahr geboren. 1853 gründeten die Schwestern vom guten Hirten ihre erste Niederlassung in Wiener Neudorf, 1863 (vor 160 Jahren) erhielten die Eucharistiner ihre kirchliche Anerkennung. Auch die Salesianer Don Boscos können mit Blick auf ihre Ankunft in Wien vor 120 Jahren (1903) ein kleines Jubiläum feiern. Ein Fest zum "70er" wird es indes bei den Schwestern-Servitinnen in Wien-Mauer geben, sowie zu guter Letzt auch den 30er im Benediktiner-Europakloster Gut Aich.
Infos unter: www.ordensgemeinschaften.at