Die Bewohner der WG organisieren sich ihren Alltag selbst.
Die Bewohner der WG organisieren sich ihren Alltag selbst.
"WG-Melange": gemeinschaftliches Wohnen ab 55, ist eine Mischung aus Privatsphäre und Gemeinschaft in der Seestadt.
Das Wohnprojekt "WG-Melange" in der Seestadt der Caritas Wien, bietet Personen ab 55, die nicht mehr alleine wohnen möchten, ein neues Zuhause. Das Ziel des Projekts sei es einerseits, Menschen aus der Einsamkeit zu helfen und andererseits Menschen dabei zu unterstützen, so lange wie möglich ohne mobiler Pflege auszukommen. Denn sozialer Kontakt habe positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit, erläutert Anna Winklehner, Mitarbeiterin bei der Caritas Wien und Verantwortliche für das Projekt "WG-Melange".
Die Pandemie habe dazu geführt, dass Menschen, die alleine wohnen, verstärkt isoliert wurden, erklärt Winklehner. Das Wohnprojekt befindet sich im Erdgeschoss des 2021 fertiggestellten Baugruppenprojekts "Leuchtturm". Bewohner und Bewohnerinnen der "WG-Melange" leben auf insgesamt 455 m², aufgeteilt auf 8 Appartments. Die Appartments sind zwischen 29 m² und 46 m² groß und verfügen über ein eigenes Bad, ein eigenes WC und einen eigenen Küchenanschluss. Durch den Einzug in die WG reduziere sich, trotz Gemeinschaftsräume, für fast alle Bewohner der eigene Wohnraum. "Das ist für jeden ein Thema", so Winklehner.
Die Bewohner der WG organisieren sich ihren Alltag selbst. Man unterstütze bei der Gruppenbildung, der Organisation und der Entscheidungsfindung, führt die Caritas Mitarbeiterin an. Einmal pro Monat gäbe es ein Jour fixe, um aktuelle Themen zu besprechen. Bei Konflikte habe die Caritas eine moderierende Funktion und sorge für eine gute Gesprächsbasis.
Weitere WG's seien in Planung - bis jetzt aber nur in den äußeren Bezirken. Es sei schwierig, adäquate Wohnungen in der inneren Stadt zu finden. Denn jedes Appartment soll über ein eigenes Bad, ein eigenes WC und genügen Rückzugsmöglichkeiten verfügen. Nur so könne eine gute Mischung aus Privatsphäre und Gemeinschaft geschaffen werden.
Die restlichen Wohnungen in dem Neubau in der Barbara-Prammer-Allee 9 gehören dem Verein "Leuchtturm", der ebenfalls das Ziel eines gemeinschaftlichen Wohnens verfolgt. Durch Gemeinschaftsräume, wie der Dachterrasse oder der Gemeinschaftsküche besteht für die Bewohner und Bewohnerinnen der "WG-Melange" die Möglichkeit, auch außerhalb der WG Kontakte zu knüpfen.
Momentan seien noch 4 Apartments der "WG-Melange" frei. Bei einem Infotermin am 1. Februar können Interessenten einen Eindruck von dem Wohnprojekt gewinnen und die Bewohner und Bewohnerinnen kennenlernen. Bei Interesse an einem Einzug, besteht die Möglichkeiten einen Tag mit den Bewohnern zu verbringen, um zu überlegen, ob "das Menschen sind, mit denen ich mir einen WG vorstellen kann", erklärt Winklehner.
Dem Thema "Kleiner Wohnraum große Freiheit!?" widmet sich die Caritas kommendem Mittwoch bei einem "Atelier Melange" Treffen. Gemeinsam mit Heiz Feldmann soll es eine offene Diskussion geben, bei der es um die Möglichkeiten geht, mit "reduziertem Wohnraum" umzugehen.
Info: https://www.caritas-wien.at/hilfe-angebote/zusammenleben/wg-melange