Von Katholischer Frauenbewegung gefördertes Projekt unterstützt Arbeitsmigrantinnen. Katholische Frauen: Unbezahlte Sorgearbeit bleibt meist an Frauen und Mädchen hängen.
Die "Aktion Familienfasttag" der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö) unterstützt in der heurigen Fastenzeit Arbeitsmigrantinnen auf den Philippinen. Unterstützt werden soll u.a. Mindanao Migrants Center (MMCEAI) in der Stadt Davao City auf der philippinischen Insel Mindanao, das sich aktiv für eine Verbesserung der Lebensumstände von Frauen einsetzt. Besonderes Augenmerk legt die diesjährige Sammlung, die traditionell am Aschermittwoch beginnt und mit zahlreichen Aktionen, wie den bekannten "Benefizsuppenessen", in ganz Österreich während der Fastenzeit läuft, auch auf unbezahlte Sorgearbeit, die oftmals von Frauen verstärkt verrichtet wird, heißt es auf der Webseite der Aktion.
Unter dem Motto "Faire Care-Arbeit darf keine Grenzen kennen", gehe es um ein generelles Empowerment von Arbeitsmigrantinnen in der Millionenstadt Davao City. Das meine nicht nur ökonomische Besserstellung, sondern umfasst die persönliche Weiterentwicklung von Frauen, so die kfbö, insbesondere durch das solidarische Miteinander in Frauengruppen.
Einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die Filipinos dar, die im Ausland als sogenannte Overseas Filipino Workers (OFW) arbeiten. Die Rücküberweisungen dieser Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter betrugen im Jahr 2016 knapp 10 Prozent der Wirtschaftsleistung. Etwa 9 Prozent der Gesamtbevölkerung arbeiten ständig im Ausland, mehr als die Hälfte sind philippinische Frauen, die besonders häufig als Haus- oder Kindermädchen arbeiten.
Filipinas übernehmen also in großem Ausmaß Sorgetätigkeiten in anderen Ländern. Im Zuge der Reisebeschränkungen in der Corona-Krise seien aber die Geldrückflüsse durch die OFWs massiv eingebrochen. Auf den Philippinen sorge weder der Staat noch der Markt für ausreichende soziale Sicherung. Dadurch ist ein eigenes Erwerbseinkommen zentral, um den Lebensunterhalt zu sichern. Da die formale soziale Sicherung ausbleibt, haben auch soziale Netze und insbesondere familiäre Gefüge eine bedeutende Rolle.
Ältere Menschen sowie Kinder müssen auch zum Erwerbseinkommen der Familie beitragen. Ältere Frauen leisten vielfach in der Kinderbetreuung wichtige Arbeit. In dem südostasiatischen Land haben auch Strukturanpassungsprogramme zu harten Einschnitten in den staatlichen Gesundheits- und Bildungsleistungen sowie zu Privatisierungen von staatlichen Diensten geführt. Die Aufteilung der Sorgearbeit auf den Philippinen hat zudem eine wichtige geschlechtsspezifische Dimension. Die Sorgetätigkeiten im Haushalt, die Pflege und Sorge für Kinder, Alte und Beeinträchtigte werden weitgehend als Frauenarbeit akzeptiert. Insbesondere die ältesten Töchter übernehmen auch zentrale Rollen im Haushalt.
Das Mindanao Migrants Center unterstützt jene Arbeitsmigrantinnen, die vorwiegend für die Sorgearbeit ins Ausland gehen. Es klärt sie u.a. über ihre Risiken und Rechte auf, steht ihnen bei, wenn sie in Not geraten, berät und begleitet sie, wenn sie Opfer von Gewalt und Missbrauch werden und kümmert sich um ihre daheimgebliebenen Kinder. Die Frauen von MMCEAI setzen sich zudem für die Rechte von Arbeitsmigrantinnen und mehr Zukunftschancen für sie und ihre Kinder ein.
Im vergangenen Jahr konnten durch die "Aktion Familienfasttag" über 1,6 Millionen Euro für Frauenprojekte im Süden gesammelt werden. Die stellvertretende kfbö-Vorsitzende Anna Raab nannte dies in einer Aussendung zum Abschluss der Aktion im vergangenen Jahr "ein beachtliches Zeichen ungebrochener Solidarität mit Frauen im Globalen Süden". "Das Spendenergebnis infolge der heurigen Aktion stabilisiert unsere bestehenden Partnerschaften mit Frauenprojekten im Süden der Welt", so Raab. "Es eröffnet darüber hinaus Perspektiven, diese Partnerschaften auszubauen."
Neben den traditionellen Benefizsuppenessen, mit bekannten Testimonials, wie der First Lady Doris Schmidauer, Frau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, macht die kfbö auch auf die Online-Aktion "Köch:in des Guten Lebens" aufmerksam, mit der seit einigen Jahren zahlreiche Menschen über das Internet erreicht und zum Mitmachen bewegt werden konnten.
Infos: www.teilen.at
Spendenmöglichkeit: www.teilen.at/spenden
oder IBAN: AT83 2011 1800 8086 0000
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