Familienbischof Glettler im Institut für Ehe und Familie: Kirche nicht nur verbal für die Schwächsten tätig, sondern auch sozial-innovativ.
Ein neues Beratungsangebot für Familien mit minderjährigen Kindern mit Behinderung "macht deutlich, dass Kirche nicht nur anwaltschaftlich für die Schwächsten ihren Mund aufmacht, sondern tatsächlich auch sozial-innovativ tätig wird". Das sagte der österreichische Familienbischof Hermann Glettler (Innsbruck) im Rahmen einer "Tauffeier" des Instituts für Ehe und Familie (IEF) für "FiLO" - so das (italienischsprachige) Akronym für "Familien in besonderen Lebenslagen Orientierung geben". Das IEF bietet damit betroffenen Familien juristische, finanzielle und psychologische Hilfe.
Bischof Glettler hob in seinem Grußwort hervor, dass die Begleitung, Förderung und Unterstützung von Familien mit Kindern, die eine Beeinträchtigung oder besondere Bedürfnisse haben, "zum Grundauftrag einer humanen Gesellschaft" gehöre und keine Sonderleistung darstelle. Auch für die Kirche ist eine alltagsrelevante Begleitung von Familien mit besonderen Herausforderungen "ein selbstverständlicher Auftrag, mehr noch, eine Herzensangelegenheit". Das "FiLO"-Team leiste hier "ein Mosaiksteinchen im großen Bild der Unterstützung", das die Kirche für darauf Angewiesene leiste.
Lob für die Initiative des IEF als "jahrzehntelangem Partner" des Familienministeriums äußerte auch Sektionschefin Bernadett Humer: "FiLO" stehe für das vom Institut gezeigte Engagement und die Professionalität, mit der auf Bedürfnisse von Familien hingeschaut werde. Für das neue Beratungsangebot sagte das Ministerium eine Zusatzdotierung und nicht nur finanzielle, sondern auch ideelle Unterstützung zu.
IEF-Leiter Johannes Reinprecht - selbst Vater einer Tochter mit Trisomie 21, die, wie er sagte, am 21. März, dem Welt-Down-Syndrom-Tag, sechs Jahre alt wird -, sowie die beiden Juristen Doris Pufitsch und Peter Pitzinger erläuterten die durch "FiLO" gebotene vertrauliche und kostenlose Hilfe für Eltern von Kindern mit Behinderung: Sie reicht von Anträgen auf Pflegegeld und Einsprüchen gegen etwaige Ablehnung über Verständlichmachung der oft in Juristendeutsch gehaltenen Formulare und psychotherapeutische Beratung bis hin zur Vermittlung von Betreuungsangeboten und Ermöglichung von Gratis-Erholungsurlauben. Das IEF kooperiert dafür mit kirchlichen und nichtkirchlichen Organisationen wie der AKH-Kinderklinik, dem Verein "Downsyndrom Österreich", mit "Integration Wien" oder den Maltesern.
Das Institut für Ehe und Familie vernetzt als eine Einrichtung der katholischen Kirche Österreichs familienpastorale Einrichtungen, setzt sich anwaltschjaftlich für Familien ein und leistet selbst Beratung in verschiedenen Bereichen.
Info: www.ief.at