Uraufführung der Vesper zu Ehren des Redemptoristen-Heiligen in der Kirche St. Ursula in der Wiener Innenstadt, wo Hofbauer in den letzten Jahren seines Lebens als Kirchenrektor und Seelsorger tätig war.
Uraufführung der Vesper zu Ehren des Redemptoristen-Heiligen in der Kirche St. Ursula in der Wiener Innenstadt, wo Hofbauer in den letzten Jahren seines Lebens als Kirchenrektor und Seelsorger tätig war.
In St. Ursula gelangten Kompositionen zum Hymnus, zu den Antiphonen und zum Responsorium der Vesper, zur Uraufführung.
Im März 2020 sollte der 200. Todestag von Klemens Maria Hofbauer mit einer bunten Palette von Veranstaltungen gefeiert werden. Im Plan war damals auch die Uraufführung einer Vesper zu Ehren des Redemptoristen-Heiligen in der Kirche St. Ursula in der Wiener Innenstadt, wo Hofbauer in den letzten Jahren seines Lebens als Kirchenrektor und Seelsorger tätig war. Vorbereitet waren dazu Kompositionen von Studierenden der Kirchenmusik der Klasse Wolfgang Sauseng an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien. Allerdings konnte dieser Plan aufgrund des ersten Lockdowns anlässlich der Corona-Pandemie nicht verwirklich werden.
Nach drei Jahren wurde nun am vergangenen Samstag, 4. März, die lange geplante Veranstaltung nachgeholt. Dem Vesper-Gottesdienst stand der neue Provinzial der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen, P. Martin Leitgöb, vor. Die Ansprache hielt Sr. Anneliese Herzig von den Missionsschwestern vom Heiligsten Erlöser, einer mit den Redemptoristen verbundenen Ordensgemeinschaft. Zur Uraufführung gelangten Kompositionen zum Hymnus, zu den Antiphonen und zum Responsorium der Vesper. Die Namen der Komponisten: Ivan Bingula, Christian D. Karl, Juliane Kathary, Kyunghee S. Lee, Peter Tiefengraber und Klaus Waltritsch. Die Aufführung stand unter der Gesamtleitung von Thomas Kiefer. Die einzelnen Werke wurden aber von verschiedenen Studierenden der Studienrichtung Kirchenmusik dirigiert.
Sr. Anneliese Herzig ging in ihrer Ansprache auf die Verkündigungstätigkeit von Klemens Maria Hofbauer ein. Dabei erinnerte sie an ein Wort, das von Johann Emmanuel Veith, einem der Schüler des Heiligen stammt: „Sehr oft, ja fast täglich vernahm ich von Klemens Maria Hofbauer die feierlich und nachdrücklich ausgesprochenen Worte: Das Evangelium muss ganz neu gepredigt werden“.
In der Kirche St. Ursula liegt die Erinnerung an die Verkündigungstätigkeit des Heiligen besonders nahe. Sr. Anneliese Herzig verwies in diesem Zusammenhang auch auf einen Bibelspruch, der auf der Kanzel dieser Kirche geschrieben steht: „Selig, die das Wort Gottes hören.“ Klemens Maria Hofbauers sei in dieser Weise ein Hörender gewesen. Er habe aber auch auf die Nöte und Sehnsüchte der Menschen gehört. So habe er in seinen Predigten „etwas von der Frische des Evangeliums“ vermittelt. Weiter sagte die Ordensfrau, dass das Beispiel des Heiligen lehre, wie das Wort Gottes Mut mache zum Aufbruch: „Wenn wir das Evangelium verkünden wollen, müssen wir uns in Bewegung setzen, aufbrechen, auf die Straßen und zu den Menschen unserer Zeit gehen, auch unbequeme Wege auf uns nehmen – um des Wortes Gottes, um der Menschen, um der Welt, um Gottes willen“. Klemens sei „kein perfekter Mensch, kein einfacher Heiliger“ gewesen. Aber in seinem Leben sei eine „Synergie zum Guten hin“ deutlich geworden.
Am Ende der Vesper erinnerte Provinzial P. Martin Leitgöb daran, dass Klemens Maria Hofbauer der Kirchenmusik seiner damaligen Zeit großen Stellenwert geschenkt habe. Deswegen sei es erfreulich, dass in der Vesper zeitgenössische Musik junger Komponisten aufgeführt worden sei. Professor Wolfgang Sauseng dankte zum Schluss allen, die zum Gelingen dieses Projekts beigetragen haben.