Einer der Schwerpunkte unserer Tätigkeit ist die Betreuung und Weiterbildung der ehren- und hauptamtlichen KirchenmusikerInnen, aber auch der Priester, Diakone, PastoralassistentInnen und LeiterInnen von Wort-Gottes-Feiern.
Einer der Schwerpunkte unserer Tätigkeit ist die Betreuung und Weiterbildung der ehren- und hauptamtlichen KirchenmusikerInnen, aber auch der Priester, Diakone, PastoralassistentInnen und LeiterInnen von Wort-Gottes-Feiern.
Interview mit Daniel Mair, Leiter des Referats für Kirchenmusik.
Sie sind Leiter des Referats für Kirchenmusik. Welche Services bieten Sie Pfarren und Dienststellen?
Ich darf ein kleines Team von sechs hochmotivierten Mitarbeitern leiten. Deren Fachexpertise ist enorm, sodass ich jeden nach seinen Stärken einsetze: Musiker, Orgel- und Glockensachverständige und Veranstaltungstechniker. Wir begleiten Gemeinden mit unserer Fachkunde bei Orgel- und Glockenprojekten vom Neubau/Neuguss bis zu Restaurierungen oder Ausreinigungen. Da hier viele Player am Werk sind, kümmern wir uns um sämtliche bürokratische und kommunikative Vorgänge, z.B. Einholen von Genehmigungen oder Förderansuchen.
Ein zweiter Schwerpunkt unserer Tätigkeit ist die Betreuung und Weiterbildung der ehren- und hauptamtlichen KirchenmusikerInnen, aber auch der Priester, Diakone, PastoralassistentInnen und LeiterInnen von Wort-Gottes-Feiern. Darüber hinaus beraten wir Pfarren, die z.B. einen Chor gründen möchten oder OrganistInnen suchen. Schließlich veranstalten wir zusammen mit Partnerinstitutionen den alljärlichen Wiener Chortag „Vielstimmig“, die geistliche Vokalmusikreihe „Vocumenta“ und die „Wiener Orgelkonzerte“.
Welche Projekte möchten Sie in den nächsten Jahren angehen?
Zunächst möchte ich – intern in meinem Team – eine Vision von Kirchenmusik in der Erzdiözese Wien im Jahr 2035 entwickeln. Wie wird da unsere Kirchenmusiklandschaft ausschauen? Was werden die Menschen dann von uns brauchen? Was wird es neu brauchen, was wird dann nicht mehr nötig sein?
Vor ungefähr zehn Jahren habe ich in meiner eigenen Pfarre – damals Entwicklungsraum – ein gemeindeübergreifendes Chorprojekt rund um das Thema „Schöpfung“ gestartet. Wir führten mit einem großen Chor Haydns „Schöpfung“ auf. Zusätzlich gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm: einen Flashmob in der U-Bahn-Passage, ein Kinderkonzert, eine Ausstellung von Kinderzeichnungen zum Thema „Schöpfung“ und eine prominent besetzte Podiumsdiskussion über Schöpfung und Evolution. Dieses Projekt hat für gute Stimmung und nachhaltige Resonanz im Entwicklungsraum gesorgt und gezeigt, dass wir gemeinsam stärker sind und auch Neues umsetzen können. Ich bin gerade dabei, Konzepte zu entwickeln, um interessierte Entwicklungsräume, Pfarrverbände oder Pfarren mit Teilgemeinden zu ähnlichen Ideen zu inspirieren und dabei unsere Unterstützung zur Verfügung zu stellen.
Seit wann sind Sie in der Diözese tätig?
Ich bin seit 2011 in der Diözese als Kirchenmusikreferent für das Vikariat Wien-Stadt und als Lehrer am Diözesankonservatorium für Kirchenmusik tätig. Seit November 2022 bin ich Leiter des Kirchenmusikreferates.
Was war Ihr allererster Berührungspunkt mit Musik?
Das war ziemlich sicher im Babyalter, als mir meine Mutter Kinder- bzw. Schlaflieder vorgesungen hat. Aber daran kann ich mich natürlich nicht mehr erinnern. An mein „Berufungserlebnis“ als Kirchenmusiker kann ich mich erinnern: Als ich fünf Jahre alt war, übersiedelte meine Familie von einem winzigen Ort in die Landeshauptstadt Bozen. Als wir in der Stiftspfarre Muri-Gries den Sonntagsgottesdienst besuchten, hörte ich zum ersten Mal in meinem Leben ein festliches Präludium von Johann Sebastian Bach auf der Orgel. Da sagte ich leise zu meiner Mutter: „Das möchte ich auch einmal spielen!“ Auch wenn das zu jenem Zeitpunkt die wenigsten geglaubt haben: Ich blieb mir und dieser kindlichen Vorstellung treu und ließ mich zum Kirchenmusiker ausbilden.
Haben Sie einen Lieblingskomponisten?
Mein Lieblingskomponist ist Johann Sebastian Bach. Egal, welches seiner Werke man hört oder spielt, Bachs Musik verändert. Ist man gestresst, kehrt durch die Musik Ruhe ein. Wenn man müde ist, fühlt man sich wieder frisch und munter. Ist man traurig, wird man getröstet. In einer gelungenen Liturgiefeier passiert etwas Ähnliches: wir gehen ein Stück weit „gewandelt“ hinaus. Dieser Zusammenhang zwischen Musik und Liturgie fasziniert mich zeit meines Lebens.