"YoungMum" wurde 2003 im Krankenhaus Göttlicher Heiland gegründet, seit 2019 befindet sie sich im St. Josef Krankenhaus in Wien Hietzing. Bisher konnte mehr als 2.000 schwangeren Mädchen und ihren Babys geholfen werden.
Seit zehn Jahren erhalten Teenager-Mütter bei "YoungMum", einer Einrichtung des St. Josef Krankenhauses, eine umfassende Begleitung von der Schwangerschaft bis zum ersten Geburtstag des Babys. Hebammen, Gynäkologinnen und Gynäkologen, Psychologinnen sowie eine Sozialarbeiterin und ein Rechtsberater unterstützen die jungen Frauen unentgeltlich in dieser schwierigen Zeit. "YoungMum" hat bislang mehr als 2.000 schwangere Mädchen unter 20 Jahren in einer oft sehr schwierigen Zeit begleitet. "YoungMum" wurde 2003 im Krankenhaus Göttlicher Heiland gegründet, seit Jänner 2019 befindet sie sich im St. Josef Krankenhaus in Wien Hietzing.
Der ORF-Wien widmete der Einrichtung am Wochenende anlässlich des Jubiläums einen Beitrag. "Viele Mädchen, die zu uns kommen, erhalten kaum Unterstützung von daheim, oft fehlt auch die nötige medizinische Betreuung", so Klaudia Awad-Logar, Hebamme bei "YoungMum".
Ein Fixpunkt bei den Beratungen sei das Thema Lebensstil. Awad-Logar: "Wenn mir zum Beispiel ein Mädchen erzählt, dass es nur Wurstsemmeln isst oder nur Cola und Eistee trinkt, dann haken wir da ein und sprechen - sehr behutsam - über gesunde Ernährung. Viele Mädchen nehmen das gut an und erzählen mir beim nächsten Termin, was sie neu ausprobiert haben." Die Hebamme ist es auch, die mit den Teenagern über die Veränderungen des Körpers während der Schwangerschaft spricht und sie auf die Geburt vorbereitet. Oft helfe es sehr, wenn "sie zum Beispiel vorab den Kreißsaal besichtigen können und einfach mehr über eine Geburt erfahren", so Awad-Logar.
In den Beratungsleistungen inkludiert ist weiters mindestens ein Gespräch mit einer Klinischen Psychologin, bei dem ausgelotet wird, ob die Jugendlichen weitere psychologische Unterstützung brauchen. Oft seien es aber die praktischen Fragen, die junge Mütter stark belasten: "Wo sollen sie mit ihrem Kind wohnen? Wie kann es mit der Schule oder mit dem Beruf weitergehen? Welche finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten gibt es?"
Awad-Logar: "Wir haben einen Rechtsberater und eine Sozialberaterin im Team von YoungMum, die bei diesen Themen weiterhelfen." Dazu gehöre auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, mit dem klaren Ziel, die beste Lösung für Mutter und Kind zu finden.
Eines sei in den vergangenen 20 Jahren deutlich geworden: "Werden die Teenager umfassend betreut, gibt es weniger Schwangerschaftskomplikationen, weniger Frühgeburten und seltener die Notwendigkeit für einen Kaiserschnitt", sagte Stefan Zawodsky, Ärztlicher Leiter bei YoungMum. Mögliche Probleme in der Schwangerschaft und bei der Geburt führt er unter anderem auf ein noch eingeschränktes Körper- und Gesundheitsbewusstsein der Mädchen zurück. "Die meisten Mädchen wissen zum Beispiel nicht, dass Frühgeburten oft durch Infektionen hervorgerufen werden, und was die Anzeichen einer solchen Infektion sind. Oder sie wissen nicht, was man bei Beschwerden wie Ausfluss, Juckreiz, Unwohlsein und unklaren Bauchschmerzen tun soll", so der Gynäkologe.
"Wir sind auf Spenden angewiesen, um die jungen Mädchen auch weiterhin in dieser Form unterstützen zu können", betonte der Ärztliche Leiter gegenüber dem ORF. Neben Privatspenden sei auch die Unterstützung von Großspendern hilfreich. Aber auch eine jährliche Benefizveranstaltung trägt einen Teil zur Finanzierung bei. Der diesjährige Benefizabend findet am 3. Mai 2023 im Wiener Metropol statt. Künstlerinnen und Künstler wie Monika Ballwein, Shlomit Butbul, Aida Loos, Marika Lichter, Martin Berger und Martin Bermoser treten kostenlos auf, um "YoungMum" zu unterstützen.
Infos: https://www.sjk-wien.at