"Pandemie, Krieg und Teuerungswelle - all diese Krisen sind alleine nur schwer zu ertragen", wenn man darüber sprechen wolle, aber niemanden zum Sprechen habe, verbindet das "Plaudernetz" unter der Nummer 05 1776 100 mit jemandem, der einfach zuhöre.
Wiener Caritas gründete das Gesprächsnetzwerk am Beginn der Corona-Pandemie als Initiative gegen Einsamkeit. Direktor Schwertner: Dank an über 4.000 freiwillige Plauderpartner.
Das "Plaudernetz" der Caritas der Erzdiözese Wien feiert dieser Tage sein dreijähriges Bestehen. 2020 als Initiative gegen die Einsamkeit am Beginn der Corona-Pandemie gegründet, haben seither 4.100 freiwillige Plauderpartnerinnen und -partner über 33.000 Gespräche geführt, teilte die Caritas gegenüber Kathpress mit. "Oft hilft es, über Sorgen, Ängste und Wünsche zu reden, zu wissen, dass sich jemand die Zeit nimmt und zuhört. Genau deshalb haben wir vor drei Jahren das Plaudernetz, die Hotline gegen Einsamkeit, ins Leben gerufen", sagte der Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner.
Das Prinzip sei ein einfaches, das "Plaudernetz" verbindet Menschen, so Schwertner. "Pandemie, Krieg und Teuerungswelle - all diese Krisen sind alleine nur schwer zu ertragen", wenn man darüber sprechen wolle, aber niemanden zum Sprechen habe, verbindet das "Plaudernetz" unter der Nummer 05 1776 100 mit jemandem, der einfach zuhöre. Im Durchschnitt dauerten die Gespräche rund eine halbe Stunde. Das kostenlose Angebot sei zudem anonym und vertraulich, ein Name müsse nicht angegeben werden. Auch die Telefonnummer könne vom Plauderpartner nicht eingesehen werden.
Unter dem Motto "anrufen, ausprobieren und los plaudern" habe man vor allem jene ansprechen wollen, die während der Corona-Lockdowns jemanden zum Sprechen brauchten, denen schon die Decke auf den Kopf gefallen sei, so Schwertner. Der Caritasdirektor wolle sich neben den Projektpartnern Magenta und der Kronen Zeitung vor allem bei den 4.100 Freiwilligen bedanken, die den Menschen, die sonst niemanden zum Reden hätten, ein offenes Ohr schenken, so Schwertner. "Das ist ein wichtiger Ausdruck des gesellschaftlichen Zusammenhalts", zeigte er sich überzeugt.
Eine eigene Ausbildung brauche man für die Tätigkeit als Plauderpartner oder Plauderpartnerin nicht, so die Caritas. Man freue sich über jeden, der Zeit erübrigen könne. Auch wenn es sich zu Anfang vielleicht merkwürdig anfühle, mit einem Fremden zu reden, finde man in der Regel schnell Gemeinsamkeiten. Wichtig ist es laut Caritas nur, Freude am Telefonieren zu haben und aufmerksam zuhören zu können. Die Plauderpartnerinnen und Plauderpartner sind täglich von 10 Uhr bis 22 Uhr unter der Telefonnummer 05 1776 100 erreichbar.
Infos: www.plaudernetz.at
