Kathedrale von Fuzhou/China
Kathedrale von Fuzhou/China
Trauer um Mons. Peter Lin Jiashan, Erzbischof von Fuzhou, der in der chinesischen Provinz Fujian verstorben ist. Der 88-jährige Geistliche gehörte zur "Untergrundkirche" und war 10 Jahre lang in einem Arbeitslager interniert.
Erzbischof Peter Lin Jiashan von Fuzhou (China) ist am 14. April 2023 im Alter von 88 Jahren nach langer Krankheit verstorben, wie die Nachrichtenagentur Fides berichtet. Lin wurde in Changle geboren und 1946 zusammen mit seiner ganzen Familie getauft. Während der Kulturrevolution wurde er verhaftet und in ein Arbeitslager verschleppt. Erst 1981, im Alter von 46 Jahren, konnte er durch Bischof Joseph Fan Xueyan von Baoding die Priesterweihe empfangen.
Im Jahr 1997 wurde er von Erzbischof John Yang Shudao von Fuzhou, der von der Regierung nicht anerkannt wurde, im Untergrund zum Bischof geweiht. Im Jahr 2020 wurde die Bischofsweihe von Peter Lin Jiashan von den chinesischen Behörden offiziell anerkannt. Die offizielle Zeremonie fand in der Kathedrale von Fuzhou, in Übereinstimmung mit den damals geltenden Coronamaßnahmen statt.
In einem Brief an die Priester und Ordensfrauen erklärte Erzbischof Lin, dass er die Anerkennung der der Regierung unterstellten Gremien akzeptiert habe, weil er "die Einheit" in der Diözese anstrebe. Nach dem Abkommen zwischen China und dem Heiligen Stuhl von 2018 und den von den vatikanischen Dikasterien 2019 veröffentlichten "pastoralen Leitlinien" seien die "Bedingungen" für das Voranschreiten auf dem Weg der Versöhnung vollständig erfüllt. Lin versicherte, dass der Akt der öffentlichen Formalisierung seines bischöflichen Amtes in vollem Einklang mit dem Glaubensbekenntnis der "einen, heiligen, katholischen und apostolischen" Kirche stehe und forderte alle Getauften auf, "in einem Geist der Einheit und der Gemeinschaft zu leben, den Weg der Versöhnung durch gegenseitige Akzeptanz und Nachsicht zu gehen und Angriffe und Urteile zu vermeiden, die Zwietracht schüren, um in Jesus Christus eins zu sein".
Die katholische Kirche in China leidet seit Jahren unter der politischen Kontrolle der Regierung. Viele Bischöfe wurden von der Regierung nicht anerkannt und es gab jahrelange Spannungen zwischen der chinesischen Regierung und dem Vatikan. Das historische Abkommen zwischen China und dem Heiligen Stuhl von 2018 sollte dazu beitragen, diese Spannungen zu lösen und die Beziehungen zwischen China und dem Vatikan zu verbessern.
Erzbischof Lin war ein Symbol für die Kämpfe und die Entbehrungen, die die katholische Kirche in China in den vergangen Jahrzehnten erlitten hat.