P. Paul Saji Bavakkat bei der Eröffnung der Ausstellung zum 400 Jahr-Jubiläum des Teresianischen Karmel in Österreich.
P. Paul Saji Bavakkat bei der Eröffnung der Ausstellung zum 400 Jahr-Jubiläum des Teresianischen Karmel in Österreich.
P. Paul Saji Bavakkat folgt auf P. Alexander Schellerer.
Die Männerklöster des Teresianischen Karmels in Österreich stehen unter neuer Leitung. Das Provinzkapitel hat im Linzer Karmelitenkonvent P. Paul Saji Bavakkat zum neuen Provinzial gewählt, wie die heimischen Ordensgemeinschaften am Montag mitteilten. Er folgt auf P. Alexander Schellerer, der das Amt seit 2017 innehatte.
Bavakkat wurde 1975 in Kerala in Indien geboren. 1996 trat er in den Karmelitenorden ein, die Priesterweihe folgte 2004. 2007 kam er nach Deutschland, wo er in der Diözese Essen drei Jahre als Kaplan und weitere sechs Jahre als Pfarrer sowie als Prior des Karmelitenklosters Dilldorf tätig war. 2016 kam er nach Österreich, um an der Katholischen Universität Linz im Fach Kirchenrecht ein weiterführendes Studium zu beginnen. Seit 2017 war er Prior und Mitglied im Provinzrat der Karmeliten in Österreich.
Das Provinzkapitel wird alle drei Jahre abgehalten. Die Teilnehmer sind Mitbrüder, die bisher in Leitungsaufgaben waren und Delegierte, die von den Mitbrüdern gewählt wurden. Von 17. bis 21. April 2023 wurden die vorgelegten Berichte über die vergangenen drei Jahre besprochen, aktuelle Herausforderungen beraten sowie Entscheidungen für die nächsten drei Jahre getroffen, wie es hieß. Das Kapitel wurde vom Generaldefinitor P. Pius James D'Souza als Vertreter des Ordensgenerals P. Miguel Márquez Calle begleitet.
Der Orden der Unbeschuhten Karmeliten (Teresianischer Karmel) ist ein Reformzweig des Karmelitenordens, der von Teresa von Avila (1515-1582) und Johannes vom Kreuz (1542-1591) begründet und 1593 selbstständig wurde. Als äußeres Zeichen der Reform galten die Hanfsandalen, was den Schwestern und Brüdern der Reform den Namen die "Unbeschuhten" Karmelitinnen und Karmeliten gab. Das erste Kloster der Unbeschuhten Karmeliten in Österreich entstand 1622 in Wien-Leopoldstadt durch eine Stiftung von Kaiser Ferdinand II. und dessen Gemahlin Eleonora. 1783 wurde der Konvent unter Kaiser Joseph II. aufgehoben, konnte sich aber als Karmelitenpfarre bis 1838 halten. Aus den Mitteln des Religionsfonds wurde 1900 ein neues Kloster in Wien-Döbling errichtet.
Zum Teresianischen Karmel in Österreich gehören elf Schwesternklöster in Bärnbach, Gmunden, Graz, Himmelau, Innsbruck, Linz, Maria Jeutendorf, Mariazell, Mayerling, Rankweil und Wien sowie vier Brüderklöster in Graz, Innsbruck, Linz und Wien. Dazu kommen zwei karmelitanische Schwesternkongregationen: die Marienschwestern vom Karmel und die Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu.
Die Brüderklöster sind zur "Semiprovinz Österreich zum Hl. Leopold" zusammengeschlossen. Sitz des Provinzialats ist das Kloster in Wien-Döbling.
Infos: www.karmel.at