Millionen Pilgernde werden 2025 in Rom erwartet. Der Vatikan bereitet sich auf weltkirchliches Großereignis auch digital vor. Die neue Website www.iubilaeum2025.va ist jetzt zugänglich.
Die Vorbereitungen rund um das Heilige Jahr 2025 der katholischen Kirche nehmen Gestalt an. Am Dienstag stellte der Jubiläumsbeauftragte, Erzbischof Rino Fisichella, erste Ergebnisse und Projekte im Vatikan vor. So soll ab Mittwoch die Internetseite www.iubilaeum2025.va zum kommenden Jubiläum auf neun Sprachen zugänglich sein, ab September können sich Menschen für die Pilgerreise nach Rom und Veranstaltungen registrieren. Das exakte Datum für die Eröffnung im Dezember 2024 steht noch nicht fest. Es wird mit einer sogenannten Päpstlichen Bulle am 9. Mai nächsten Jahres bekannt gegeben.
Mit der Anmeldung auf der neuen Website erhalten Pilgernde eine Art digitalen Ausweis. Die Anmeldung ist kostenlos, gegen einen kleinen Aufpreis soll es auch eine Pilgerkarte mit speziellen Rom-Rabatten geben. Jede Karte verfügt über einen QR-Code. Mit diesem ist der Zugang zu den Jubiläumsveranstaltungen und zur Heiligen Pforte möglich. Dieser bestimmte Eingang einer Kirche ist nur in Heiligen Jahren geöffnet. Nach katholischer Tradition bewirkt das Durchschreiten einer solchen Pforte in Verbindung mit Gebet, Beichte und dem Empfang der Eucharistie einen Ablass der Bußstrafen für Sünden.
Weiteres zentrales Element einer Heilig-Jahr-Wallfahrt ist der Besuch bestimmter römischer Kirchen. Neben der klassischen Sieben-Kirchen-Wallfahrt, sollen Pilgernde ihre Reise 2025 auch individuell über das Onlineportal planen können. Eine Tour widmet sich etwa römischen Kirchen, die Kirchenlehrerinnen und Patroninnen Europas gewidmet sind. Insgesamt sollen für Touristen eher unbekannte religiöse Orte erschlossen werden.
Ein Großteil der Inhalte des Onlineportals finden sich ab September zudem in einer Heilig-Jahr-App. Über Soziale Medien soll das Ereignis zusätzlich begleitet werden. Ab dem 1. Juni wird ein Pilgerzentrum in der auf den Vatikan zuführenden Via della Conciliazione eingerichtet.
Thematisch soll das Jubiläum unter dem Motto "Pilger der Hoffnung" auch dem Zweiten Vatikanischen Konzil gewidmet sein. Aus diesem Anlass veröffentlichte der Vatikan sogenannte "Konzilsnotizbücher". In den 35 Heften sind die zentralen Inhalte des Konzils beschrieben. Die Reihe ist bislang auf Italienisch und Spanisch verfügbar, soll aber noch in weitere Sprachen übersetzt werden.
Zugleich jährt sich 2025 das erste ökumenische Konzil von Nizäa zum 1.700. Mal. Im Jahr 325 wurden bei diesem die Grundlagen des christlichen Glaubens formuliert. Darum sollen auch andere christliche Konfessionen an dem Heiligen Jahr teilnehmen. Eine Ökumene-Kommission unterstützt die Organisation.
Weitere Kommissionen sind für das kulturelle Programm oder den Kontakt zu den Ortskirchen zuständig. Auch der Kalender mit Daten zu besonderen Schwerpunkten des Heiligen Jahres ist bereits gut gefüllt. Ende Juli, Anfang August 2025 ist ein spezielles Programm für Jugendliche geplant, das gilt für Kranke und Menschen mit Behinderung im April, für ältere Personen im Oktober. Der Juni ist fast ausschließlichen Kirchenleuten gewidmet.
Ein heikler Punkt sind die geplanten Infrastrukturprojekte, die zum Heiligen Jahr fertiggestellt werden sollen. Die Stadt soll vor allem fußgängerfreundlicher gestaltet werden, etwa mit einer Unterführung vor der Engelsburg. Außerdem sollen Plätze rund um den Vatikan umgebaut, neue Busse und Bahnen angeschafft werden. Die Republik Italien und ihre Hauptstadt planen dafür Investitionen in Höhe von 4 Milliarden Euro.
Vatikan, Stadt und Staat stehen dafür im engen Austausch. Erzbischof Fisichella kündigte am Dienstag einen baldigen Baubeginn an. Die größten Arbeiten für das Jubiläum sollen bis zum 8. Dezember 2024 abgeschlossen sein.
Das letzte außerordentliche Heilige Jahr begann am 8. Dezember 2015. Das letzte ordentliche Jubiläumsjahr - es wird regulär alle 25 Jahre begangen - wurde am 24. Dezember 1999 eröffnet.