Unter dem Motto „Helfen mit Genuss“ servierten Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen sowie der Polytechnischen Schule ihren Gästen, darunter viele Eltern, Geschwister und Lehrpersonal, ein viergängiges Abendessen.
Unter dem Motto „Helfen mit Genuss“ servierten Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen sowie der Polytechnischen Schule ihren Gästen, darunter viele Eltern, Geschwister und Lehrpersonal, ein viergängiges Abendessen.
Muslimische und christliche Jugendliche luden gemeinsam zu einem 4-gängigen Abendessen in die Schule St. Marien, um Erdbebenopfern in der Türkei zu helfen.
In der privaten Mittelschule St. Marien in Wien-Mariahilf hat eine wohltätige Veranstaltung stattgefunden: Ein von Jugendlichen erdachtes und liebevoll organisiertes interreligiöses Charity-Dinner für einen guten Zweck. Unter dem Motto „Helfen mit Genuss“ servierten Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen sowie der Polytechnischen Schule ihren Gästen, darunter viele Eltern, Geschwister und Lehrpersonal, ein viergängiges Abendessen. Das Ziel: Spenden sammeln für die der Schule St. Marien durch ein früheres Comenius-Projekt verbundene Region Gaziantep, einer vom Erdbeben im Februar dieses Jahres am schwersten betroffenen Städte in der Türkei.
Der Wiener katholische Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn sandte ein Grußwort, von muslimischer Seite waren Imam Ramazan Demir und Harun Erciyas von der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich als Ehrengäste dabei.
Alle Speisen und Getränke wurden von den Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Unterrichtes "Ernährung und Haushalt“ nach islamischen „Halal“-Regeln selbst hergestellt oder von zu Hause mitgebracht. Den Auftakt für das Essen machte eine berührende Videoeinspielung, die den Anwesenden die furchtbaren Schäden in der Erdbebenregion vor Augen führten. Zwischen den Gängen erzählten Direktor Andreas Proy, der islamische Religionslehrer Adem Eskil und der katholische Religionslehrer Helmut Klauninger über Entstehung und Durchführung des Projekts. Zu Wort kamen auch die beiden Schülerinnen, von denen die Idee stammte, Erdbebenopfern zu helfen – sie erhielten viel Applaus. Was zunächst nur ein kleiner Umtrunk werden sollte, habe sich zu etwas Größerem ausgewachsen, sagte Direktor Proy. Im Vorfeld waren Lebensmittelspenden gesammelt worden, damit möglichst viel von den Einnahmen bei den Opfern ankommen würden.
Zwischen den Gängen wurden die Gäste zu einem kleinen Spiel aufgefordert: Mittels Karten mit bunten Abbildungen sollten Lebensmittel in verschiedene Kategorien islamischer und jüdischer Speisevorschriften zugeordnet werden: Ist Hummer eigentlich »haram« (= nach islamischer Tradition nicht erlaubt)? Wer darf Alkohol trinken und welchen? Und sind Schnecken »koscher« (= nach jüdischer Tradition erlaubt)? Spätestens mit diesen Fragen kamen auch Dinner-Gäste unterschiedlicher religiöser Zugehörigkeit miteinander ins Gespräch.
So entstand aus dem Mitgefühl und Engagement junger Menschen ein sehr erfolgreicher interreligiöser Charity-Abend, der hoffentlich Schule machen wird. Auch finanziell war der Abend ein voller erfolgt. Nach Auskunft der Buchhaltung sind 2.500,- Euro an Spenden zusammengekommen.