Leiterin des Bereichs "Mission und Soziales" der Österreichischen Ordenskonferenz in aktueller Folge des Podcast "Orden on air: Mission bedeutet "Zeugnis zu geben und vom Glauben erzählen, ganz egal wo ich gerade bin".
Für die Ordensfrau Sr. Anneliese Herzig ist auch Österreich angesichts der wachsenden Säkularisierung zu einem Missionsland geworden. "Österreich ist vielleicht sogar mehr Missionsgebiet, als andere Länder, die uns wahrscheinlich schneller in den Kopf kommen, wenn wir an Mission denken", sagt die Leiterin des Bereichs "Mission und Soziales" der Österreichischen Ordenskonferenz in der aktuellen Folge des Podcast "Orden on air" (Montag). Nicht übergriffig zu sein oder jemanden mit aller Kraft überzeugen zu wollen, sondern mit anderen zu teilen, was einen bewegt und mit Freude den eigenen Glauben mitzuteilen: Darum gehe es bei Mission, so die Ordensfrau. "'Proposer la foi', also den Glauben als gute Lebensmöglichkeit vorschlagen", verweist Herzig auf eine Aussage der französischen Bischöfe.
Ursprünglich habe der Begriff "Mission" mit "Sendung" oder "gesandt sein" zu tun, damit "Zeugnis zu geben und vom Glauben erzählen, ganz egal wo ich gerade bin", erklärt Sr. Anneliese, die selbst Ordensfrau eines Missionsordens, nämlich der Missionsschwestern vom heiligsten Erlöser, ist. "Wer verkünden will, muss sich bewegen", zitiert sie Papst Franziskus. Das könne der Weg in ein neues Land sein, das könne aber auch der Weg in eine andere Gedankenwelt, in ein anderes Milieu sein, um dort in Dialog mit den Menschen zu treten, erklärt Herzig. Man könne sogar sagen: "Dialog ist der neue Name für Mission."
Mission heiße auch, nicht in der eigenen Blase bleiben, sondern "sich einlassen auf den Kontakt mit anderen Menschen", sagt Sr. Anneliese. "Dass ich selbst in einen Lernprozess eintrete und zulasse, dass ich dadurch selbst bereichert werde. Mission, also das In-Kontakt-Treten mit anderen Menschen, ist für alle Orden, für alle Christen, für die gesamte Kirche wichtig. Wenn wir über den Tellerrand blicken, hält uns das lebendig, es ermöglicht uns, 'Fremdes' kennenzulernen und dadurch bereichern wir unseren eigenen Glauben und lassen ihn wachsen und reifen", so die Missionsschwester.
Auf die Frage, ob es eine Mission überhaupt braucht, meint Herzig: "Wir leben eine Mission nicht, weil wir sie brauchen, sondern weil uns ein anderer braucht. Weil Jesus Christus uns braucht, um seine Botschaft sichtbar, hörbar, spürbar zu machen."
Der Podcast "Orden on air" ist auf www.ordensgemeinschaften.at, der Website der Ordensgemeinschaften Österreich, abrufbar und auch auf allen größeren Audioplattformen zu finden.