Professjubilare der Salesianer Don Boscos.
Die meisten Salesianer Don Boscos legen jeweils am 15. August (zu Maria Himmelfahrt) ihre Erste Profess ab. Sie versprechen damit, - zuerst auf Zeit, dann auf ewig - ihr Leben im Geist Don Boscos für junge Menschen einzusetzen und geloben Gehorsam, Armut und ehelose Keuschheit.
Deswegen gibt es immer an diesem Tag gleich mehrere Professjubiläen zu feiern – dieses Jahr sogar fünf „runde“. Vor 70 Jahren legte Pater Alois Sághy SDB seine Erste Profess ab, Pater Friedrich Frühwirth SDB begeht sein 60-jähriges Jubiläum und Pater Leopold Muttenthaler SDB, Pater Hans Randa SDB und Pater Josef Szigeti SDB freuen sich, ein halbes Jahrhundert Salesianer Don Boscos zu sein. Zusammen sind sie 280 Jahre im Auftrag Don Boscos unterwegs!
Mit dem Thema „Flucht“ hat Alois Sághy schon früh Bekanntschaft gemacht. Mit 10 Jahren musste er – geboren 1935 in Bruck an der Donau (heutige Slowakei) – mit seiner Familie fliehen, alles hinter sich lassen, neu anfangen. Doch seine Familie hatte Glück im Unglück. Im Hof des „Sale“ in Wien-Neuerdberg fanden sie nicht nur eine neue Heimat, sondern hier wurde auch den Grundstein für Alois späteres Leben gelegt.
Da ihn die Arbeit mit jungen Menschen interessierte, trat er 1953 in den Orden der Salesianer Don Boscos ein. Er studierte Theologie in Wien und Linz und schließlich empfing er 1963 die Priesterweihe.
Acht Jahre lang war er als Kaplan im Grazer Jugendzentrum und Direktor des „Julius-Raab-Lehrlingsheimes“ in Graz und machte sich einen Namen als Lehrlingsseelsorger. Später wurde er Nationalkaplan der Katholischen Arbeiterjugend.
Doch seine wichtigste Aufgabe sollte noch kommen: Als Pfarrer von Inzersdorf-Neustift wurde er wieder mit dem Thema seiner Kindheit konfrontiert: Flucht. Zunächst betreute bosnische Flüchtlinge, von 2003 an unterstützte er mit ganzem Einsatz die Wohngemeinschaft des Don Bosco Sozialwerks (vormals Flüchtlingswerk). Damit konnte er weitergeben, was er in früher Kindheit selbst bekommen hatte: Liebe, Fürsorge und eine neue Heimat.
Seit 2019 gehört Pater Alois Sághy zur Gemeinschaft in Stadlau und feiert 2 Tage nach der Profess übrigens seinen 88. Geburtstag.
„Fritz“ Frühwirth wurde am 26. Juli 1938 geboren und wuchs in Spital am Pyhrn in Oberösterreich auf. Nach der Lehre zum Tischler ging er ins Aufbaugymnasium der Salesianer in Unterwaltersdorf und entdeckte dort seine Liebe zum Lehrberuf, aber auch zur Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos. So legte er 1963 zuerst seine Erste Profess ab, nach der Matura folgte das Studium in Benediktbeuern. 1971 empfing er schließlich die Priesterweihe.
In Unterwaltersdorf und Landeck fungierte er nicht nur als Lehrer und Erzieher, sondern auch als Direktor, bis er schließlich 1989 zum Direktor des Linzer Lehringsheims berufen wurde. Für seine besonderen Leistungen dort wurde er 1996 nicht nur vom oberösterreichischen Bischof Maximilian Aichern zum Geistlichen Rat ernannt, sondern er erhielt 1998 auch das Goldene Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich.
1998 kam auch eine Wende in Pater Frühwirths Leben, denn der Ordensgemeinschaft in Fulpmes fehlte ein Vikar, Pastoralleiter und Erzieher. Der Umzug nach Tirol bereitete dem begeisterten Schifahrer große Freude – schließlich waren die Berge da vor der Haustüre!
15 Jahre verblieb er dort, um schließlich weiter nach Graz zu ziehen, wo er Direktor wurde und danach als Seelsorger nach Unterwaltersdort zurückzukehren. Von dort aus betreute er über viele Jahre die Ehemaligenbewegung und organisierte mit viel Liebe Gruppenreisen rund um die Welt. Seit 2022 ist Pater Frühwirth in Amstetten, wo er seinen verdienten Ruhestand genießt.
Die Marktgemeinde Neustadtl an der Donau ist die Heimat von Pater Leopold. Der 1952 Geborene musste für seine Ausbildung den idyllischen Ort allerdings früh verlassen und so besuchte er zuerst das Gymnasium in Seitenstetten und später in Unterwaltersdorf. Fasziniert von der Pädagogik Don Boscos trat er mit 21 Jahren in den Orden der Salesianer ein und studierte Sozialpädagogik und Theologie in Benediktbeuern in Bayern. Seine Priesterweihe empfing er 1983.
Danach arbeitete er als Erzieher in Unterwaltersdorf und im Schülerheim Klagenfurt. Er war Kaplan in mehreren Wiener Pfarren, nämlich Stadlau, Neuerdberg und Neu Erlaa und auch im niederösterreichischen Amstetten. Schließlich war er auch als Sekretär im Provinzialat in Wien tätig.
2006 zog es ihn zurück in die Heimat, wo er bis 2018 Moderator an der Pfarre von Winklarn war, das, wie sein Geburtsort, nahe bei Amstetten liegt. Seitdem gehört er auch zur Gemeinschaft in Amstetten, die er mit seinem Talent als Dekorateur erfreut. Ob liturgische Räume, Blumengestaltung oder Christbaum – Pater Muttenthaler ist stets zur Stelle und kümmert sich um eine andachtsvolle und gleichzeitig gemütliche Atmosphäre. Pater Leopold ist aber nicht nur an schönen Dingen erfreut. Mit viel Liebe sorgt er für die älteren Mitbrüder und beschert ihnen einen schönen Lebensabend.
Der 1949 in Amstetten geborene Hans Randa kam schon früh in Kontakt mit den Salesianern Don Boscos und deren Pädagogik, nämlich in der Amstettener Pfarre Herz Jesu. Obwohl er von den Salesianern beeindruckt war, erlernte er zunächst einmal einen handfesten Beruf: den des Maschinenschlossers.
Nicht ganz glücklich mit seiner Berufswahl, entschloss er sich, doch das Aufbaugymnasium in Unterwaltersdorf zu besuchen und dort auch zu maturieren. Der Geist Don Boscos prägte ihn an diesem Ort nachhaltig. Auch er wollte jungen Menschen in schwierigen Lebenssituationen helfen. So trat er 1973 in den Orden ein und studierte Sozialpädagogik und Theologie in Benediktbeuern. 1981 empfing er schließlich die Priesterweihe.
Sein Weg führte ihn als Kaplan in die Pfarre St. Josef nach Klagenfurt, als Pfarrer nach Graz und Wien-Stadlau, seit 2015 leitet er als Direktor des Hauses die Gemeinschaft in Unterwaltersdorf und betreut dort junge Menschen.
Besonders die sog. „auffälligen“ Jugendlichen waren Pater Randa immer ein Anliegen. Wer waren sie? Wo lagen ihre Probleme? Wie konnte man sie unterstützen?
Als Religionslehrer und Mitarbeiter der Telefonseelsorge half er vielen Jugendlichen, nicht nur den Glauben an sich selbst, sondern auch den Glauben an Gott zu finden. Doch egal, wie viele es waren, er blieb immer in Bescheidenheit: „Ich bin eben nur ein kleines Werkzeug Gottes, aber ich bin es gern.“
Pater Josef erblickte 1951 im beschaulichen burgenländischen Ort Zurndorf das Licht der Welt. Da es im Dorf kein Gymnasium gab, besuchte er die Schule in Unterwaltersdorf. „Das mitreißende Beispiel der Salesianer“ brachte ihn schließlich dazu, mit 20 Jahren ins Noviziat einzutreten und „sich ganz auf die Sache Gottes einzulassen“. Also studierte er an der Ordenshochschule in Benediktbeuern in Bayern Theologie und Sozialpädagogik und empfing 1981 die Priesterweihe.
Nebenbei ging er immer seinem Lieblingshobby nach, dem Sport. Er arbeitete im Wiener Salesianum und in der Pfarre Neuerdberg und leitete das Don Bosco Heim in Klagenfurt. Vierzehn Jahre war er Provinzökonom der Salesianer Don Boscos in Österreich. Zugleich unterrichtete er am Don Bosco Gymnasium in Unterwaltersdorf Religion und Philosophie. Seine Hauptaufgabe als Priester und Salesianer sieht er „in der Begleitung junger Menschen auf ihrem Weg und im Aufzeigen und Verkünden der befreienden Botschaft Jesu, um dadurch Jugendlichen Sinn für ihr Leben zu vermitteln.“
Heute gehört er zur Gemeinschaft der Salesianer in Unterwaltersdorf und leitet die Vereinigung der Ehemaligen.
Als zweitgrößte Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche zählen die Salesianer Don Boscos heute 14.100 Mitglieder in 134 Ländern der Welt.
Die Salesianer betreuen in Österreich Kindergärten und Schulen, leiten Pfarren und Jugendzentren, führen Wohnheime für Studentinnen und Studenten, für Schülerinnen und Schüler und laden in der Salesianischen Jugendbewegung zu zahlreichen Freizeitaktivitäten und religiösen Angeboten ein. Besonders fördern sie entsprechend ihrem Auftrag die soziale Jugendarbeit und motivieren junge Menschen, sich als Freiwillige im In- und Ausland zu für benachteiligte Kinder und Jugendliche zu engagieren. Ein junges Beispiel ist die Aktion „Don Bosco für Flüchtlinge“ mit Deutschkursen für syrische Asylwerberinnen und –werber.