"Mach dich auf zwei Wege, die eigentlich einer sind: Auf den Weg zu Gott und auf den Weg zu dir selbst. Wer weiß, wer er oder sie ist, wird die persönliche Berufung entdecken", so Schwester Nathanaela Gmoser.
"Mach dich auf zwei Wege, die eigentlich einer sind: Auf den Weg zu Gott und auf den Weg zu dir selbst. Wer weiß, wer er oder sie ist, wird die persönliche Berufung entdecken", so Schwester Nathanaela Gmoser.
Sr. Nathanaela Gmoser ist überzeugt: Wer sich selber und seine Talente gut kennt, wird die persönliche Berufung entdecken. Als Berufungscoach unterstützt sie Menschen dabei kostenfrei im Rahmen der diözesanen Berufungspastoral.
Sie sind Benediktinerin der Anbetung und seit ca. einem halben Jahr Berufungscoach. Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff "Berufungscoaching"?
Berufungscoaching unterstützt Menschen auf der Suche nach ihrer je persönlichen Berufung. Gott will, dass wir das Leben in Fülle haben (Joh 10,10). Dieses Leben in Fülle zu entdecken, dabei unterstützt das Berufungscoaching nach der WaVe-Methode – WaVe steht dabei für WAchstum und VEränderung.
Handlungsleitend im Berufungscoaching sind dafür die Fragen: Was brauche ich, damit es mir gut geht und ich ein sinnvolles Leben führen kann? Was will ich? Was kann ich und wie kann ich meine Fähigkeiten entfalten und meine Talente ausüben?
Für wen ist das Berufungscoaching gedacht?
Es ist besonders geeignet für Menschen in einer Phase der Neuorientierung (z.B. Berufs- oder Studienwahl, Berufswechsel, …), Menschen, die mit ihrer derzeitigen (beruflichen) Situation unzufrieden sind oder die Interesse haben zu überprüfen, ob sie mit ihrer derzeitigen Lebensausrichtung am „richtigen“ Weg sind.
Wie läuft das Berufungscoaching mit Ihnen ab?
Zunächst gibt es ein erstes Gespräch, in dem geklärt wird, ob das Berufungscoaching für die Person die richtige Methode für ihre aktuelle Fragestellung ist. Ist sie das, werden in 5-8 Coaching-Einheiten Bedürfnisse, Wünsche, Sehnsüchte, Talente und Ressourcen erhoben. Darauf aufbauend wird eine Vision für die zukünftige (kurz- oder mittelfristige) Lebensgestaltung erstellt.
Was ist Ihnen besonders wichtig bei der Begleitung junger Menschen auf ihrem Berufungsweg?
Wichtig ist mir das Bewusstsein: Es ist schon alles da! Es ist schon alles in der Person angelegt, die mir gegenübersitzt – die je eigene Berufung und auch die Antworten auf alle Fragen, die die Person gerade umtreiben. Und ich darf dabei helfen, diesen Schatz zu heben.
Was hat Sie dazu bewogen, die Ausbildung als Berufungscoach zu machen?
Ich war von Anfang an begeistert davon, dass ich mit dieser Ausbildung praktische Werkzeuge an die Hand bekomme. Diese helfen, dass ein Mensch sich selbst besser kennenlernen und damit auch der in ihm angelegten Berufung auf die Spur kommen kann.
Haben Sie einen Tipp für junge Menschen, wie man die eigene Berufung finden kann?
Mach dich auf zwei Wege, die eigentlich einer sind: Auf den Weg zu Gott und auf den Weg zu dir selbst. Wer weiß, wer er oder sie ist, was in einem angelegt ist, was die tiefsten Sehnsüchte sind und wer dabei im Gebet in Dialog mit Gott geht – der wird die persönliche Berufung entdecken.
Ändert sich die Berufung eines Menschen während seines Lebens auch mal?
Zum einen glaube ich, dass in jedem Menschen eine Berufung grundgelegt ist. Diese kann und soll sich entfalten – aber ich glaube nicht, dass sie sich grundlegend ändert. Zum anderen ist aber natürlich jeder Mensch frei – ich kann mich entscheiden ob und wie ich meiner Berufung auf die Spur kommen möchte und auch, ob ich ihr folgen will – oder nicht.
Gibt es eine persönliche Erfahrung, ein Erlebnis oder eine Begegnung, die Sie auf dem Weg zu Ihrer Berufungsfindung geprägt hat?
In Bezug auf meine Berufung zur Ordensschwester war sicher der Satz einer Bekannten sehr markant: „Weißt du - ich finde, jeder verantwortungsbewusste junge Christ, sollte sich einmal in seinem Leben Gedanken machen, ob er eine Berufung zum geistlichen Leben hat.“ - Der Satz hat gesessen… und viel ausgelöst.
Und später dann – noch vor meinem Eintritt – war es ein Hinweis eines leider mittlerweile schon verstorbenen Mönchs, der mir für mein Ordensleben folgenden Vers mitgegeben hat: Suche den Frieden und jage ihm nach! (Psalm 34,15) – Immer wieder auf meinem Weg ist mir dieser Vers in den Sinn gekommen und ich habe mich gefragt: Bin ich im Frieden?
Sr. Nathanaela Gmoser ist Berufungscoach der Berufungspastoral der Erzdiözese Wien. Falls Sie ein kostenfreies Berufungscoaching bei Ihr starten möchten, melden Sie sich bitte bei:
Edina Kiss
Referentin für Berufungspastoral der Erzdiözese Wien
Bereich Christsein.Christwerden/Pastoralamt
Jede Veränderung beginnt mit einem ersten Schritt!