Die zehn Vorträge von Fachleuten unterschiedlicher theologischer und religionsbezogener Fächer aus dem In- und Ausland werden eingerahmt von Podiumsdiskussionen zu Beginn und am Schluss.
Die zehn Vorträge von Fachleuten unterschiedlicher theologischer und religionsbezogener Fächer aus dem In- und Ausland werden eingerahmt von Podiumsdiskussionen zu Beginn und am Schluss.
Katholisch-Theologische Fakultät lädt im Wintersemester 2023/24 zu Dienstagabendveranstaltungen mit Fachleuten aus dem In-und Ausland.
Der Beitrag von Ethik und Religionen zu Fragen von Klima, Nachhaltigkeit und Schöpfung steht im Mittelpunkt der Ringvorlesung "Klimagerechtigkeit und Religion" im Wintersemester 2023/24 an der Universität Wien. Die veranstaltende Katholisch-Theologische Fakultät erklärte dazu in ihrer Ankündigung, Klimakrise und Umweltverantwortung stünden nicht erst seit den Aktionen der "Last Generation" oder von "Fridays for Future" im Zentrum gesellschaftlicher Debatten. Und das Thema betreffe auch Religionen, haben sie doch den Anspruch, für ein gutes oder gelingendes Leben der Menschen einzustehen. Zugleich seien sie als große Organisationen und oft auch Wirtschaftsbetriebe selbst in der Verantwortung, mehr für die Nachhaltigkeit zu tun.
Die Bandbreite der nach der Auftaktveranstaltung am 10. Oktober jeweils an Dienstagen ab18.30 Uhr im Hörsaal 6 der Uni aufgegriffenen Themen reicht von der Schöpfungstheologie und einer neuen Sicht auf den Menschen innerhalb dieser Schöpfung ("Ende des Anthropozäns") über tierethische Fragestellungen bis hin zur Analyse des Phänomens "Apokalyptik", mit dem Szenarien der Klimakrise oft beschrieben werden.
Die zehn Vorträge von Fachleuten unterschiedlicher theologischer und religionsbezogener Fächer aus dem In- und Ausland werden eingerahmt von Podiumsdiskussionen zu Beginn und am Schluss. Bei jeder Veranstaltung der Ringvorlesung, die per Livestream auch im Internet zugänglich gemacht wird, werde es auch die Möglichkeit zur Diskussion mit den Vortragenden geben, hieß es. Konzipiert haben die Reihe der Medien- und Sozialethiker Alexander Filipovic und der Pastoraltheologe Johann Pock, die beide an der Katholisch-Theologischen Fakultät lehren.
Christlich-buddhistischer Auftakt ist am 10. Oktober ein Podiumsgespräch mit Nikolaus Krasa, dem Generalvikar der Erzdiözese Wien, und Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Gesellschaft. Sie analysieren den Beitrag der Religionen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Es folgen Vorträge der emeritierten Sozialethikerin und OSZE-Sonderbeauftragten Ingeborg Gabriel (17.10.) und des Münchner Sozialethikers Markus Vogt, der neben den Verdiensten aus den Reihen der Kirchen auch die christlichen "Klimaleugner" beleuchtet (24.10.). Biblischen Aussagen zum Thema wie etwa "Macht euch die Erde untertan" (Gen 1,28) widmet sich der Fribourger Theologe Hans Ulrich Steymans OP am 7. November.
Überlegungen zur Tierethik stellt am 14. November die Münchner Medienethikerin Claudia Paganini vor, die sich zuletzt mehrfach für Verständnis für den zivilen Ungehorsam der "Klimakleber" aussprach. Ulrich Körtner analysiert "Schöpfungsglaube, Klimaschutz und Ethik" aus evangelischer Perspektive (21.11.), der ebenfalls in Wien lehrende Religionswissenschaftler Hans Gerald Hödl stellt "die Ordnung des Kosmos in den Religionen" dar (28.11.). Im Advent bieten Sigrid Müller und Mirijam Salfinger "interkulturelle Perspektiven" an (5.12.), "Impulse für eine Schöpfungsverantwortung im 21. Jahrhundert" gibt am 12. Dezember die Dresdener Theologin Julia Enxing.
Die Wiener Theologin und Werteforscherin Regina Polak geleitet mit einer Analyse von Apokalyptik und "apokalyptischer Lust-Angst" ins Neue Jahr (9.1.2024), launiger Vortragstitel dazu: "Die Welt steht auf kan Fall mehr lang". Helmut Jakob Deibl beleuchtet am 16. Jänner 2024 "Religion, Kunst und Universität angesichts der Klimakrise", bevor es am 23. Jänner ins Finale geht: Alexander Filipovic und Johann Pock moderieren dann eine Podiumsdiskussion mit noch nicht namentlich genannten Umweltverantwortlichen und Klimaaktivisten zur Frage "Was ist zu tun?"
Die Abende sind offen für Interessierte, Nichtstudierende an der Universität Wien sind jedoch gebeten, sich anzumelden: https://eveeno.com/ringvorlesungklimagerechtigkeitreligion.