Das Wichtigste auf der Synode ist das aufmerksame Zuhören, das wir neu einüben müssen, wenn wir gemeinsame Wege gehen wollen.
Das Wichtigste auf der Synode ist das aufmerksame Zuhören, das wir neu einüben müssen, wenn wir gemeinsame Wege gehen wollen.
"Antworten" von Kardinal Christoph Schönborn, aus der Zeitung HEUTE, am Freitag, 13. Oktober 2023.
Heute schreibe ich aus Rom. Im Vatikan tagt in diesem Monat die weltweite Synode der katholischen Kirche. 380 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus fast allen Ländern der Erde berichten über die Situation, in der sie leben, über die Herausforderungen durch die Krisen und Hoffnungen unserer Zeit. Wir suchen nach gemeinsamen Wegen in einer Zeit, in der das Gegeneinander oft stärker ist als das Miteinander.
Worum geht es in der Synode? Die katholische Kirche gibt es weltweit. Die Unterschiede, wie Kirche gelebt wird, sind groß. Die Gemeinsamkeiten sind trotzdem größer. Das Wort Synode kommt aus dem Griechischen und bedeutet „gemeinsamer Weg“. Deshalb hat eine Synode den Sinn, gemeinsame Ziele zu benennen und anzugehen. Das Wichtigste auf der Synode ist das aufmerksame Zuhören, das wir neu einüben müssen, wenn wir gemeinsame Wege gehen wollen. Voraussetzung dafür: sich wirklich für die anderen interessieren! Wie geht es Euch in Afrika, in Asien, in den Kriegs- und Krisengebieten? Wie lebt Ihr als Minderheit in mehrheitlich muslimischen, hinduistischen, buddhistischen Ländern? Wie erlebt Ihr die Folgen des Klimawandels? Und wie hilft uns allen der Glaube? Es ist echt spannend!