Gedenken an Unfallopfer
Gedenken an Unfallopfer
Die Katholische Aktion veranstaltete ein politisches Nachtgebet an einem besonderen Ort: In Wiener Neustadt an der Schnellstraße S4.
Beim Nachtgebet am Samstag, den 21.10. wurde der Menschen gedacht, die in den letzten Jahren auf der gefährlichen Strecke verunglückt sind. Endlich wird nun eine Temporeduktion auf 80 km/h umgesetzt, wodurch auch eine Mittelabtrennung umgesetzt werden kann. Das Tempolimit wird die Sicherheit erhöhen. Die aktuelle Politik will aber die Straße bald breiter ausbauen und damit wieder mehr Naturfläche versiegeln und wieder ein höheres Tempo erlauben. Es gibt starke Kritik von vielen Initiativen, weil eine neue europäische LKW-Transitroute droht.
„Laudato Si – o mi signore! Wir sind Beschützer*innen der Schöpfung“ sangen die Teilnehmer:innen des politischen Nachtgebets am Rande eines Ackers und übertönten den Lärm der Autos, die 150m von ihnen entfernt auf der Schnellstraße S4 vorbeibrausten. „Und diese Menschen setzen sich auch aktiv für diejenigen ein, deren Lebensmöglichkeiten von anderen beeinträchtigt werden. … Ein Weg dazu ist unsere Kampagne „Entschleunigung! Tempo senken! Leben retten!“ so der Theologe Roland Zisser.
„Die Zivilgesellschaft ist notwendig, um die Regierungen zu verpflichten, rigorosere Vorschriften, Vorgehensweisen und Kontrollen zu entwickeln“, zitierte Andreas Löffler, Vorsitzender der KA Vikariat Süd, aus der Schöpfungsenzyklika von Papst Franziskus.
Christoph Watz, Generalsekretär der KA, führte weiter aus: „Mit der einfachen und kostengünstigen Maßnahme das Tempo auf Österreichs Straßen auf 30km/h im Ortsgebiet, 80km/h auf Freilandstraßen und 100km/h auf den Autobahnen zu senken, könnten jährlich 5.500 Unfälle und 120 Verkehrstote verhindert werden. Der Spritverbrauch und die Treibhausgasemissionen könnten um 10% gesenkt werden und mit der Verringerung der Lärmbelastung gäbe es weniger Stress, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlafstörungen.“
Friederike Zauner, Leiterin des Klimabündnis Arbeitskreis in Wiener Neustadt, las aus dem Feierheft über die Vorteile von Tempo 30/80/100 vor:
Als es ganz dunkel geworden war, streuten die TeilnehmerInnen Weihrauch auf eine Feuerstelle und brachten Fürbitten vor. Besonders der Wunsch nach einer mutigen Politik stand im Vordergrund. Ein Beispiel für mutige Politik steht im Feierheft: Die Niederländische Regierung hat Tempo 100 auf Autobahnen eingeführt obwohl nur 46% der Niederländer*innen das Tempolimit befürwortet hatten. Aber zwei Jahre nach der Einführung sprachen sich 60% sogar für eine Reduktion auf 90 km/h aus!
Die Initiative für Tempo 30/80/100 kann man hier unterstützen.