Mit der Elisabethsammlung bittet die Caritas bei den Gottesdiensten 19. November um Spenden für ihre Inlandshilfe.
Mit der Elisabethsammlung bittet die Caritas bei den Gottesdiensten 19. November um Spenden für ihre Inlandshilfe.
Segensfeier, Festmahl und Gratis-Kinobesuch für Armutsbetroffene in Wien.
Am 19. November wird der kirchliche "Welttag der Armen" weltweit zum siebten Mal begangen. In Österreichs Pfarren wird an diesem Tag die traditionelle "Elisabethsammlung" der Caritas-Inlandshilfe durchgeführt, zudem gibt es zahlreiche weitere Solidaritätsinitiativen zum Welttag in den katholischen Diözesen des Landes. Ins Leben gerufen wurde der "Welttag der Armen" 2016 von Papst Franziskus, mit dem Ziel, über die eigene Lebensweise und die vielen Formen der Armut der Gegenwart nachzudenken und die christliche Glaubensüberzeugung in persönlichem Einsatz für Benachteiligte sichtbar zu machen. Der Welttag steht heuer unter dem biblischen Motto "Wende dein Angesicht von keinem Armen ab".
Bereits am 4. November fand in Wien eine Segensfeier mit Weihbischof Franz Scharl mit armutsbetroffenen Menschen im Stephansdom statt. Im Anschluss lud die Erzdiözese Armutsbetroffene zu einem mehrgängigen Festmahl im Erzbischöflichen Palais ein.
Am 19. November lädt Kardinal Schönborn zudem zu einer Gratis-Filmvorführung im Village Cinema in Wien-Landstraße ein. Den Sonntagsgottesdienst im Stephansdom am 19. November um 10.15 Uhr feiert Caritas-Präsident Michael Landau
In der Erzdiözese Salzburg machen die kirchlichen Armutsinitiativen ab Dienstag (7. November) mit einer Aktionswoche und etlichen Veranstaltungen auf die Armut in Salzburg aufmerksam. "Die aktuellen Krisen erfordern gerade in diesem Jahr 2023 unser aller volles Engagement", betonte Thomas Neureiter, Projektleiter der Initiative "ArMut teilen" der Erzdiözese in einer Aussendung. In vielen Pfarren werden zudem im Rahmen der Gottesdienste am Sonntag, 19. November, Lebensmittel für armutsbetroffene Menschen gesammelt.
27.000 Menschen in der Stadt Salzburg leben laut Erzdiözese unter der Armutsgrenze, das sind immerhin 17 Prozent aller Bewohnerinnen und Bewohner. "Ihre Armut ist oft erst auf den zweiten Blick sichtbar", so Neureiter. Besondere Unterstützung benötigten vor allem Alleinerziehende, Erwerbslose sowie Mindestpensionistinnen und Mindestpensionisten. An Kinder werde Armut häufig weitervererbt, was soziale Ausgrenzung, etwa bei Schulveranstaltungen, Freizeitaktivitäten und an Festtagen, bedeute.
"Die Armut in Salzburg ist mit all den Krisen, die wir durchleben, sichtbarer geworden. Jeder und jede kennt jemanden, der wirklich betroffen ist, sei es durch einen Schicksalsschlag, durch Krankheit oder durch sonstige schwierige Umstände verursacht", schilderte Neureiter. "Wir versuchen an diesem Umverteilungstag, in unserer Umgebung zu helfen und vor allem, zu vermitteln: Niemand wird allein gelassen." Am 19. November feiern zudem der Salzburger Caritasdirektor Johannes Dines und Dechant und "Armenpfarrer" Alois Dürlinger einen Festgottesdienst im Salzburger Dom (10 Uhr).
Mit der Elisabethsammlung bittet die Caritas bei den Gottesdiensten 19. November um Spenden für ihre Inlandshilfe. "Die Teuerungen machen schon bisher existierende Schwächen im Sozialsystem noch deutlicher. Bestehende Armutslagen werden verschärft", erklärte der oberösterreichische Caritasdirektor Franz Kehrer zuletzt bei einer Pressekonferenz in Linz zur Notwendigkeit der Sammlung. Die Beratungen in den Caritas-Sozialberatungsstellen sind in den letzten Monaten in ganz Österreich stark angestiegen. Allein in Oberösterreich um 27 Prozent im vergangenen Jahr, berichtete Kehrer.
Der kirchliche "Welttag der Armen" wird international begangen. Papst Franziskus feiert am 19. November um 10 Uhr eine Messe im Petersdom in Rom. In seiner Botschaft zum diesjährigen Welttag betonte der Papst, dass ein "Strom von Armut" die Städte durchziehe und immer größer werde: "Der Schrei unserer Brüder und Schwestern, die um Hilfe, Unterstützung und Solidarität bitten, wird immer lauter", so der Papst.