Der Austausch soll weitergeführt und intensiviert werden. Dazu gibt es im Jänner 2024 ein Onlinetreffen bei dem gemeinsam die nächsten Schritte besprochen werden.
Der Austausch soll weitergeführt und intensiviert werden. Dazu gibt es im Jänner 2024 ein Onlinetreffen bei dem gemeinsam die nächsten Schritte besprochen werden.
Mitte November haben Menschen aus Ecuador, Kenia und von den Philippinen die Erzdiözese Wien besucht. Bei dem zehntägigen Austausch ist es darum gegangen, auf Augenhöhe voneinander zu lernen.
Elisabeth Palugyay und Christian Zettl von „Kirche im Dialog“ führen aus, worum es bei dem Projekt „Die Welt ist ein Dorf“ geht: „Der Kern des Projektes besteht darin, dass Menschen beginnen einander zu verstehen, mitzufühlen, miteinander zu feiern, sich für einen nachhaltigen Umgang mit der Welt zu engagieren, den Fairen Handel zu fördern und sich für Frieden und Gleichberechtigung einzusetzen. So kann ein zeitgemäßes Christ- und Kirche-Sein wachsen. Die Kirche wird zur Weltkirche!“
Im Rahmen des Besuchsprogramms haben sich drei unterschiedliche DialogpartnerInnen ausgetauscht: Die BesucherInnen kamen aus der Diözese San Jacinto in Ecuador, der Diözese Lodwar in Kenia und der Prälatur Infanta auf den Philippinen. Es waren jeweils die Bischöfe sowie zwei MitarbeiterInnen aus den Partnerdiözesen in Wien.
Seitens der Erzdiözese Wien haben Pfarren mitgemacht, in denen bereits eine Weltkirche-Gruppe besteht oder die aus Anlass des Austauschprojekts eine (vielleicht auch pfarrübergreifende) Gruppe bilden möchten.
Mitglieder der katholischen MigrantInnengemeinden aus Ecuador, Kenia und den Philippinen in der Erzdiözese Wien, die mitunter seit Jahrzehnten in Österreich ein neues Zuhause gefunden haben und gleichzeitig mit ihren Heimatkulturen und dem dort üblichen Glaubensleben verbunden bleiben, waren die dritte Gruppe.
Die DialogpartnerInnen erlebten gemeinsam viele schöne Momente, im Folgenden werden einige exemplarisch herausgegriffen.
Die Delegation aus Ecuador feierte gemeinsam mit der Pfarre Absdorf eine Messe mit der Vorstellung der FirmkandidatInnen. Dabei stellte Ana María Ayala aus Ecuador das Projekt „Gabriel“ vor. Dieses begleitet Minderjährige und junge Frauen aus benachteiligten Verhältnissen, die schwanger sind oder kleine Kinder haben in einer umfassenden Weise: durch medizinische und psychologische Betreuung, mit materieller Unterstützung und nicht zuletzt durch seelsorgliche Begleitung. 90 Prozent der Mädchen, die zu diesem Projekt der Diözese San Jacinto kommen, entscheiden sich für die Schwangerschaft. Das Projekt bietet den Mädchen auch eine Perspektive. Nach der Geburt wird ihnen die Möglichkeit einer beruflichen Ausbildung geboten, die es ihnen in weiterer Folge ermöglicht, eine Arbeitsstelle zu finden oder sich selbstständig zu machen.
Willimena Asekon Lokalei aus Kenia besuchte die Pfarre Lichtenegg. Dort tauschte sie sich mit den Pfarrmitgliedern über die unterschiedliche Lebensweise aus. So spielt etwa die Großfamilie eine sehr wichtige Rolle im Leben der Menschen. Alte Menschen bleiben bei der Familie und haben die wichtige Aufgabe, ihr Erfahrungswissen an die nächsten Generationen weiterzugeben. Altersheime, wie sie eines in Wien besuchte, gebe es bei ihnen nicht. Sie besuchte in Lichtenegg auch einen Bauernhof und die Unterschiede in der Landwirtschaft wurden thematisiert. Willimena berichtete den Pfarrmitgliedern vom Leben in Turkana und den unterschiedlichen Projekten, die Dank der Dreikönigsaktion umgesetzt werden können: Junge Erwachsene lernen Lesen und Schreiben, Frauen erlernen das Imkern, die Fischerei und das Anbauen von Gemüse und Getreide bei trockenen Verhältnissen.
Die lateinamerikanische und spanischsprachige Gemeinde feierte in St. Florian gemeinsam mit den BesucherInnen aus Ecuador. Auch die Botschafterin Ecuadors war anwesend. Eine Messe mit der Swahili-sprachigen Gemeinde feierten die Gäste aus Kenia in der Pfarre St. Brigitta.
Für beide Gemeinden war der Besuch des jeweiligen Bischofs ein sehr besonderer Anlass. Das gemeinsame Essen nach den Gottesdiensten war etwas ganz Spezielles vor allem, da Seelsorger aus Kenia, Uganda und Tansania gemeinsam an einem Tisch saßen, was in ihren Heimatländern aufgrund verschiedener Konflikte nicht möglich wäre.
In beiden Gottesdiensten wurde auch zum Ausdruck gebracht, dass das Engagement der Erzdiözese und das Bemühen darum, dass die anderssprachigen Gemeinden als Teil der „einen katholischen Familie“ in Wien eingebunden werden, sehr geschätzt und begrüßt wird.
Der Austausch soll weitergeführt und intensiviert werden. Dazu gibt es im Jänner 2024 ein Onlinetreffen bei dem gemeinsam die nächsten Schritte besprochen werden.