Stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz predigte bei Abschlussgottesdienst des "Ordenstages" in Wiener Konzilsgedächtniskirche: "Es gibt tausend Gründe, sich zu fürchten, aber es gibt einen Grund, es nicht zu tun".
"Es gibt tausend Gründe, sich zu fürchten, aber es gibt einen Grund, es nicht zu tun." - Mit diesen Worten hat Sr. Franziska Madl am Dienstag in ihrer Predigt beim Abschlussgottesdienst des "Ordenstages" in der Wiener Konzilsgedächtniskirche die heimischen Ordensleute zum Vertrauen auf Gott aufgerufen. Der "Ordenstag", der Teil der mehrtägigen Ordenstagungen (27. bis 30. November) im Wiener Kardinal König Haus war, stand unter dem Generalthema "wirksam & gegenwärtig". Dem abschließenden Gottesdienst, den die vielen hundert Teilnehmenden gemeinsam feierten, stand Erzabt Korbinian Birnbacher, der Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz vor. Mit ihm konzelebrierten zahlreiche Obere der verschiedenen Orden in Österreich.
Es gebe viel Dinge, vor denen die Menschen Angst hätten, so Sr. Madl, stellvertretende Vorsitzende der Ordenskonferenz. Bedenklich sei, dass in den letzten 15 Jahren Angststörungen deutlich zugenommen hätten. Madl: "Wir leben in der Illusion, wir könnten uns als Menschen vor allen Gefahren schützen. Das geht aber nicht. Und das macht uns Angst."
In der Existenzanalyse unterscheide man zwischen Grundangst und Erwartungsangst, so Madl, die Psychotherapeutin ist. Unter Erwartungsangst verstehe man die Angst vor etwas Konkretem, darunter liege aber die Grundangst, verstanden als "Hereinbrechen der Haltlosigkeit in die Selbstverständlichkeit des Daseins." Die Grundangst werfe Fragen auf: "Lebst du wirklich? Was, wenn heute dein letzter Tag wäre? Was ist die der wichtigste Wert im Leben?" - Die Grundangst zwinge dazu, das Leben von seinem Ende her zu betrachten. Sie weise auf den Wert des Lebens hin.
Das Heilmittel gegen die Grundangst sei das Grundvertrauen, hielt die Ordensfrau fest: "Das feste Vertrauen, dass mein Grund mich trägt, dass ich nicht ins Nichts fallen kann. Wir Christen nenn es Glauben und wir binden es an die Person Jesus Christus. (...) Er ist der eine Grund, der die tausend anderen aufwiegen kann."