Zisterzienser reagieren mit Erinnerung an Jesu Botschaft von der Feindesliebe und mit Dank für "raschen und professionellen" Großeinsatz der Polizei.
Ein "dummer, feiger Anruf" mit offenbar islamistischem Hintergrund hat am Samstagabend im niederösterreichischen Stift Heiligenkreuz einen Bombenalarm ausgelöst. Das Zisterzienserstift im Wienerwald musste nach der telefonischen Drohung geräumt werden. Ein Großaufgebot der Exekutive durchsuchte das Kloster-Areal, fand aber nichts Verdächtiges. Die Polizei sucht noch nach dem Anrufer. Laut Prior Pater Johannes Paul Chavanne hat sich die Aufregung wieder gelegt, das Stift habe in den fast 900 Jahren seines Bestehens "schon Schlimmeres überstanden", zeigte er sich am Montag gelassen.
Auf der Facebook-Seite der Zisterzienser von Heiligenkreuz wurde ein Bericht der "Kronen Zeitung" vom Montag verlinkt und mit der Erklärung ergänzt, der Vorfall bestärke den Konvent, "noch mehr für Frieden, Heilung und Versöhnung zu beten und zu wirken". Die Ordensleute erinnerten an die Aufforderung Jesu: "Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen" (Mt 5,44). Ein "Vergelt's Gott" richteten die Heiligenkreuzer Mönche an die Polizei in Niederösterreich für ihren "raschen und professionellen Einsatz".
Die Kronen Zeitung" berichtete am Montag über die "explosive Botschaft" eines unbekannten Anrufers am Samstag gegen 17 Uhr, der zum Ausrücken von 25 Streifenwagen und Spezialkräften der Exekutive geführt habe. Nach der erfolgten Räumung und der gründlichen Durchsuchung sämtlicher öffentlich zugänglicher Teile des Stiftes konnte nach etwa drei Stunden Entwarnung gegeben werden.
Über den Drohanrufer teilte die Landespolizeidirektion der "Krone" mit, man gehe von einer religiös motivierten Person aus. Der Mann soll eine kurze, mysteriöse Botschaft auf Deutsch - allerdings von einer ausländischen Telefonnummer - übermittelt haben, die eindeutig auf einen islamistischen Hintergrund schließen lasse. Auch der Verfassungsschutz ist mit den Ermittlungen befasst, hieß es.