Mehrere Zisterzienser aus dem Wiederwaldstift lebten in den vergangenen Wochen auf dem Säbener Berg zur Probe, um die Möglichkeit einer Wiederbesiedelung der von den Benediktinerinnen verlassenen Klosteranlage zu prüfen. Abt Heim: "Ein wahrer Ort des Gebets, tief verwurzelt auch im Herzen der Menschen in Südtirol".
Die Zisterzienser von Stift Heiligenkreuz im Wienerwald werden im Frühjahr 2024 entscheiden, ob sie das vom Benediktinerorden aufgegebene Kloster Säben in Südtirol wiederbesiedeln. Das haben die Diözese Bozen-Brixen und die österreichische Abtei am Montag mitgeteilt. In den vergangenen Wochen hatten mehrere Heiligenkreuzer Mönche auf dem Säbener Berg über Klausen im Eisacktal zur Probe gewohnt und Erfahrungen vor Ort gesammelt. "Die Gemeinschaft wird auf dieser Grundlage nochmals die Einladung von Bischof Ivo Muser, Säben zu besiedeln, erwägen, und dann wird das Stiftskapitel im Frühjahr eine Entscheidung treffen", erklärte der Heilgenkreuzer Abt Maximilian Heim.
Zwei Jahre nach dem Weggang der Benediktinerinnen von Säben lebten bis zum Feiertag Mariä Empfängnis mehrere Patres insgesamt fünf Wochen in dem Kloster. Auch Abt Heim selbst verschaffte sich über einige Tage hinweg einen Eindruck vor Ort. "Säben erwies sich als ein wahrer Ort des Gebets, tief verwurzelt auch im Herzen der Menschen in Südtirol", berichtete er nun. Viele Menschen hätten mit den Mönchen auf dem Klosterberg die Messe mitgefeiert, am Stundengebet teilgenommen und auf vielfältige Weise ihre Verbundenheit ausgedrückt.
Der Felsen über Klausen war bis etwa zum Jahr 1000 der Bischofssitz der Diözese Sabonia, aus der die heutige Diözese Bozen-Brixen hervorgegangen ist.
Ortsbischof Muser ist deshalb bemüht, den Säbener Berg als einen geistlichen Ort zu erhalten. "Die überzeugte Einladung an die Klostergemeinschaft, Säben wieder zu besiedeln, steht. Jetzt liegt es an den Mönchen von Heiligenkreuz, eine Entscheidung zu treffen. Viele Menschen würden sich über eine positive Entscheidung sehr freuen. Auch ein zahlenmäßig kleiner Beginn auf dem Heiligen Berg wäre ein Hoffnungszeichen, das ausstrahlt", so Muser.
Stift Heiligenkreuz und die Diözese Bozen-Brixen führen schon seit Monaten Gespräche über die verschiedenen Aspekte einer möglichen Niederlassung. Die Zisterzienser aus Heiligenkreuz haben in den vergangenen Jahrzehnten bereits zwei Priorate in deutschsprachigen Raum gegründet: Bochum-Stiepel im Ruhrgebiet (1988) und Neuzelle in Brandenburg (2018). Eng verbunden ist das Wienerwald-Kloster auch mit dem Zisterzienserkloster Stella Maris in Sri Lanka.