Nahost-Thementag am 19. Dezember, davor am 17. Dezember Porträt des Gründers der "Initiative Christlicher Orient", Hans Hollerweger.
Der Wiener Diözesansender "Radio Klassik Stephansdom" nimmt in den kommenden Tagen thematisch den Nahen Osten besonders in den Blick. Am Sonntag, 17. Dezember, überträgt der Sender um 17.30 Uhr ein Porträt von Hans Hollerweger, Gründer der "Initiative Christlicher Orient" (ICO), am Dienstag, 19. Dezember, ist ein ganzer Thementag den aktuellen Aktivitäten der ICO im Nahen Osten gewidmet. Neben zahlreichen Einblicken in die konkreten Hilfsprojekte vor Ort gibt es in mehreren Beiträgen über den Tag verteilt auch hintergründige Berichte über die Entwicklungen in Syrien, im Irak und Libanon sowie im Heiligen Land, das derzeit besonders im öffentlichen Mittelpunkt steht.
Die Sendungen stehen nach der Ausstrahlung auch als Podcast zur Verfügung. "Radio Klassik Stephansdom" ist in ganz Österreich über DAB+ zu empfangen. Terrestrisch ist der Sender in Wien auf 107,3 und in Graz auf 94,2 zu empfangen.
Website: https://radioklassik.at
Das Linzer Hilfswerk "Initiative Christlicher Orient" (ICO) führt jedes Jahr zwischen 70 und 80 Hilfsprojekte im Nahen Osten durch. Der Schwerpunkt liegt auf Syrien, dem Libanon und dem Irak. Es werden aber auch stets mehrere Projekte in Palästina finanziert und einige fallweise in Jordanien und in der Südosttürkei. Inhaltlich fließen die meisten Mittel in Schul- und Bildungsprojekte, ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Nahrungsmittelhilfe, der Rest der Gelder wird u.a. für Winternothilfe oder Sommeraktivitäten für Kinder aufgewendet. Die Hilfe kommt - je nach Projekt - Christen und/oder Muslimen zugute, die Projektpartner sind stets christliche Einrichtungen oder Kirchen.
Die ICO wurde Ende der 1980er-Jahre vom damaligen Linzer Liturgieprofessor Hans Hollerweger gegründet. Seit 2014 steht der Linzer Bischofsvikar Slawomir Dadas an der Spitze des Hilfswerks.
Im Interview mit der Wochenzeitung "Die Tagespost" ging Dadas kürzlich auf die Komplexität des Nahostkonflikts ein und zeigte sich überzeugt, dass dieser Konflikt militärisch nicht zu lösen ist. "Wo nicht mehr geschossen wird, herrscht bloß ein Waffenstillstand. Der Frieden beginnt dort, wo auch Versöhnung geschieht. Es geht darum, aus dem Kreis der Gewalt herauszutreten, diesen Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt zu verlassen." Die Israelis hätten es in der Hand: "Wenn sie die Hamas militärisch besiegen, was immer das bedeutet, dann ist damit vielleicht ein erster Schritt gesetzt, sicher aber noch nicht mehr. Dann müssten die Israelis Schritte zu einem tatsächlich gerechten Frieden setzen. Jede Gesellschaft braucht doch einen Freiraum zum Leben. Der Grundsatz muss dabei sein, dass jedes Menschenleben gleich viel wert ist."
Vor fast 25 Jahren hat die ICO die traditionelle Weihnachtsaktion "Licht für Bethlehem" gestartet. Durch den Verkauf von Olivenholz-Arbeiten von Handwerkern aus Bethlehem in Österreich erhalten zum einen die Handwerker selbst ein regelmäßiges Einkommen, zum anderen wird mit dem Reinerlös die Caritas Jerusalem unterstützt. 2020 wurde die Aktion auf neue Beine gestellt und der Verein "Handwerk Christlicher Orient" (HCO) gegründet, der die bisherigen Aktivitäten weiterführt und weiterentwickelt.
Mit dem Reinerlös wird u.a. ein Caritas-Sozialzentrum in Jerusalem und ein Caritas-Tageszentrum für bedürftige alte Menschen in Ramallah im Westjordanland unterstützt. Das Sozialzentrum ist Anlaufstelle für Bedürftige in Ost-Jerusalem und dient u.a. auch als Drogenberatungsstelle. Es ist zudem auch ein beliebter Treffpunkt für Kinder und Jugendliche, an dem es verschiedene Freizeitaktivitäten gibt.
Das Caritas-Tageszentrum für bedürftige alte Menschen in Ramallah ist Anlaufstelle für bis zu 65 alleinstehende Frauen und Männer. Sie können im Zentrum den Tag verbringen und erhalten auch eine medizinische Basisversorgung. Alleinstehende ältere Personen sind in Palästina ein großes soziales Problem, da viele Familien auswandern und die Alten allein zurückbleiben.
Infos: www.christlicher-orient.at