Blaulichtorganisationen fordern Seelsorge für Angehörige bei Unfällen und Suiziden an.
"Erste Hilfe für die Seele": Das ist laut einer Aussendung der Erzdiözese Wien am Donnerstag die Funktion der ökumenisch getragenen Notfallseelsorge für Angehörige bei Unfällen und Suiziden. Angefordert werden die dort tätigen Freiwilligen von den Blaulichtorganisationen. Die Notfallseelsorgenden halten sich bereit, rasch zu einem Unfallort oder nach Hause zu den Betroffenen zu fahren "und ihnen in der ersten Zeit Entlastung und Orientierung zu ermöglichen", so die Erzdiözese. Wichtig sei, dass jemand vor Ort ist, der als Ansprechperson die Bedürfnisse der Menschen im Ausnahmezustand erkennt und wahrnimmt.
"Ein Schicksalsschlag reißt einem schnell den Boden unter den Füßen weg", hieß es, "in wenigen Augenblicken können Leben ausgelöscht und andere für immer und unwiederbringlich verändert werden". Nach Unfällen betreuen die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger die unverletzten Passanten, Zeuginnen, Angehörige und Einsatzkräfte. Besonders herausfordernd seien die Einsätze zur Entlastung von Angehörigen unmittelbar nach einem Suizid in der Familie. Immer wieder sei nach dieser Form der Präsenz der Satz zu hören: "Schön, dass jetzt jemand da war und mir zugehört hat - dass ich mit all dem nicht alleine sein musste."
Bei der österreichischen Notfallseelsorge arbeiten die katholische und die evangelische Kirche zusammen. Der überwiegende Teil der Arbeit wird ehrenamtlich geleistet.