Das wirklich „Andere“ oder „Besondere“ an den Figuren ist, dass sie komplett zerbrochen waren und wieder neu zusammengebaut wurden.
Das wirklich „Andere“ oder „Besondere“ an den Figuren ist, dass sie komplett zerbrochen waren und wieder neu zusammengebaut wurden.
Bis 8. Jänner 2024 kann man die "Krippe der Gerechten" von von Otto Schwarzendorfer noch in der Pfarrkirche St. Andreas Hütteldorf, 1140 Wien, Linzer Straße 424, sehen.
„Weise sein heißt selbst denken. Waise sein heißt selbst handeln. Diese 'Weisen' handeln nicht auf Anordnung, sondern durch Offenheit für alles Unbekannte, durch eigene Ethik, angespornt durch eigenständiges Denken und Handeln“, sagte der Krippenbauer und Künstler Otto Schwarzendorfer bei der Ausstellungseröffnung der Krippe der Gerechten in St. Andreas Hütteldorf am 26. Dezember.
Die drei Weisen seiner Krippe sind drei Männer, die sich gegen die Unmenschlichkeiten der NS-Zeit gestellt haben.
Julius Madritsch wurde 1940 zur deutschen Wehrmacht inberufen. Er war ausgebildeter Textilkaufmann und wurde als Treuhandverwalter zweier jüdischer Konfektionsbetriebe in der Nähe des Krakauer Ghettos eingesetzt. 1941 durfte er zudem direkt auf dem Ghettogelände eine weitere Fabrik einrichten, später folgte noch eine Filiale beim Ghetto Tarnow. In den Fabriken beschäftigte er so viele Juden wie möglich, die so vor der Deportation in Vernichtungslager sicher waren.
Sein Fabrikleiter Raimund Titsch sorgte zusammen mit Madritsch für humane Arbeitsbedingungen sowie erhöhte Nahrungsmittelrationen für die jüdischen Zwangsarbeiter, teilweise gab es in den Küchen der Fabriken sogar koscheres Essen.
Zusammen mit Oswald Bosko , der als Polizist für die Bewachung des Krakauer Ghettos zuständig war, verhalfen sie wiederholt Juden zur Flucht aus dem Ghetto Warschau und schmuggelte Nahrung hinein.
1942 erfuhr Julius Madritsch von der bevorstehenden Deportation der Kinder aus dem Ghetto nach Auschwitz. Daraufhin schmuggelten Madritsch und Bosko die Kinder der Arbeiter aus dem Ghetto in die Fabriken, von wo aus diese außer Landes gebracht oder bei polnischen Familien versteckt werden konnten. Auf dieselbe Weise wurden auch hunderte jüdische Familien gerettet, die sich bei der „Auflösung“ des Ghettos im März 1943 in Kellern und Bunkern auf dem Ghettogelände versteckt hatten.
Interessierte haben am Sonntag, 31. Dezember 2023, um 11 Uhr noch einmal die Chance eine Führung mit dem Künstler persönlich zu besuchen.