Auch die tschechische Partnerdiözese steht vor großen aktuellen Herausforderungen. Man wolle die Erfahrungen aus Wien aufgreifen und freue sich über starke Impulse für die eigene diözesane Arbeit, so der Bischofsvikar aus Brünn.
Auch die tschechische Partnerdiözese steht vor großen aktuellen Herausforderungen. Man wolle die Erfahrungen aus Wien aufgreifen und freue sich über starke Impulse für die eigene diözesane Arbeit, so der Bischofsvikar aus Brünn.
Einen Austausch besonderer Art zum Thema Bildung gab es kürzlich in Wien: Vertreterinnen und Vertreter der Diözese Brünn waren zu Gast und besuchten dabei auch einen Schulcampus und weitere Privatschulen in der Trägerschaft der Erzdiözese Wien. Es war bereits das zweite Treffen der Partnerdiözesen, denn vergangenen Sommer war ein Wiener Team zu Besuch im tschechischen Brünn.
Am Beginn des Programms stand ein Besuch des Schulcampus Sacré Coeur Pressbaum, der den Besucherinnen und Besuchern zunächst Einblick in das katholische Schulwesen in Österreich gab. Privatschulreferentin Marie-Theres Igrec sprach über die Geschichte, gesetzlichen Rahmenbedingungen, Schwerpunkte und Herausforderungen der katholischen Privatschulen in Österreich. Die Geschäftsführer der Schulstiftung Katja Pistauer-Fischer und Reinhard Hallwirth stellten die Schulen in der Trägerschaft der Erzdiözese Wien vor. Anschließen besichtigten die Brünner Besucherinnen und Besucher gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Schulstiftung und Schulamt der Erzdiözese Wien den Pressbaumer Campus mit seinen verschiedenen Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zum Kolleg und den unterschiedlichen Gebäuden.
Am Abend ging der inhaltliche Austausch zweisprachig weiter. Generalvikar Nikolaus Krasa referierte zunächst über den Diözesanen Entwicklungsprozess, in dem sich die Erzdiözese Wien befindet. Er stellte in einer kurzen Präsentation die Struktur der vier inhaltlichen Schwerpunkte vor, in der gearbeitet wird — darunter auch den Bildungsbereich. "Erst in diesem Prozess haben wir erkannt, in wie vielen Feldern von Bildung wir involviert sind", so Krasa. Kindergärten, Schulen, die Pädagogische Hochschule und vielfältige Formen der Erwachsenenbildung seien eine Möglichkeit, "christlich in die Gesellschaft hineinzuwirken."
Andrea Pinz, Leiterin des Wiener Schulamtes und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Schulstiftung, schloss an mit einem genaueren Überblick über eben diesen Bildungsbereich. "Bildung ist ein stetig wachsender Themenschwerpunkt der Erzdiözese Wien", so die Schulamtsleiterin, die in ihrer Präsentation die relevanten Dienststellen ebenso vorstellte wie die gesetzlichen Grundlagen für den Religionsunterricht oder die "einzigartige Konstruktion" in Bezug auf die Kirchliche Pädagogische Hochschule in Österreich.
Es folgten weitere Vertreterinnen und Vertreter des großen kirchlichen Bereichs Bildung: Den Anfang machte Elmar Walter, als Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien zuständig für ca. 90 Kindergärten und Horte in ganz Wien, in denen rund 6.350 Kinder auf der Grundlage des katholischen Glaubens betreut und begleitet werden.
Direktorin Mirjam Schmidt stellte anschließend das Diözesankonservatorium für Kirchenmusik vor. Und Katja Eckert schließlich vom Katholischen Bildungswerk Wien präsentierte vor den Gästen aus Brünn den breiten Bereich der Erwachsenenbildung.
Der Brünner Bischofsvikar für Bildung Pavel Šenkyřík rekapitulierte im Gespräch seine Eindrücke vom Wienbesuch. Auch die tschechische Partnerdiözese steht demnach vor großen aktuellen Herausforderungen. Man wolle die Erfahrungen aus Wien aufgreifen und freue sich über starke Impulse für die eigene diözesane Arbeit, so der Bischofsvikar. Beeindruckt zeigte sich Šenkyřík von der hohen Professionalität im Bildungsbereich der Erzdiözese Wien. Es gebe hier viel gut ausgebildetes Personal. "Die Kirche übernimmt Verantwortung", so der Bischofsvikar. Das zeige sich etwa auch an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule. Besonders gut gefiel ihm im Übrigen die enge Verbindung von Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) und Praxiskindergarten auf dem Pressbaumer Sacré-Coeur-Campus, die die Besucher aus Brünn am Vormittag kennenlernen durften.
Den musikalischen Abschluss des Abends bildete schließlich ein wunderbares Konzert, das gestaltet wurde durch das Konservatorium für Kirchenmusik der Erzdiözese Wien unter der Leitung von Thomas Holmes.
Der Folgetag begann mit einer gemeinsamen Feier der Heiligen Messe in der Andreaskapelle des Erzbischöflichen Palais, bevor die Besuchergruppe aus Brünn sich aufteilte. In zwei Gruppen und begleitet von Vertreterinnen und Vertretern der Schulstiftung wurden zwei weitere Schulen besucht: Eine Gruppe lernte die Volksschule Notre Dame de Sion kennen, die zweite Gruppe begab sich nach Niederösterreich zum neuesten Schulstandort der Privatschulen der Erzdiözese Wien und stattete dem Gymnasium und Realgymnasium Klosterneuburg einen Besuch ab. Nach dem abschließenden gemeinsamen Mittagessen ging es für die Brünner schließlich zurück nach Hause.
Der bilaterale Austausch wird weitergehen: Ein nächster Gegenbesuch der Wiener gilt als ausgemacht.