Unter der Leitung von Kirchenmusikreferenten Johannes Lenius trafen sich 30 Personen zu vier Proben.
Unter der Leitung von Kirchenmusikreferenten Johannes Lenius trafen sich 30 Personen zu vier Proben.
Wie die Musik die Konfessionen umspannen kann, wurde in Stockerau klangvoll deutlich. Am 19. Jänner wurde hier anlässlich der alljährlichen Gebetswoche zur Einheit der Christen ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert.
Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Gott lieben und den Nächsten“.
Musikalisch gestaltet wurde er von einem Projektchor mit Musikerinnen und Musikern aus Stockerau und Umgebung. Das Besondere daran war, dass die Mitglieder aus den evangelischen und katholischen Gemeinden stammen. Unter der Leitung von Kirchenmusikreferenten Johannes Lenius trafen sich 30 Personen zu vier Proben. Die zentralen Musikstücke waren Teile (Chor, Rezitativ, Choral) einer geistlichen Barock-Kantate von Johann Friedrich Fasch (einem Zeitgenossen von J. S. Bach), und der Titel entsprach genau dem Gebetswochenmotto: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben“.
Die modernen Gemeindelieder wurden von der Musikgruppe und dem Familienmess-Chor der katholischen Pfarre, unter der Leitung von Erika Trabauer, begleitet.
Im Zentrum des Gottesdienstes standen zwei Bibeltexte: „Höre Israel! Dein Gott ist einer!“ (Dtn 6,4-9) und das Gleichnis „Vom barmherzigen Samariter“ (Lk 10,25-37). Diese Bibelstellen wurden in die Teile der Barock-Kantate eingebettet.
Zu den Bibelversen gab es je eine Predigt von Pfarrer Christian Brost (evang.) und Pfarrer Andreas Kaiser (kath.). Die Feier verdichtete sich zum Gebet um die Einheit und gipfelte in dem mächtigen Lied „Love divine, all loves excelling“ (Liebe, komm herab zur Erde) aus der anglikanischen Kirche, bei dem alle Musikgruppen und Instrumente zusammenwirkten, und den Gemeindegesang mit Über- und Unterstimmen ergänzten.
Der ökumenische Gottesdienst fand in der evangelischen Kirche statt und bei
der anschließenden Agape im Gemeindesaal gab es ausgiebig Gelegenheiten zu Begegnung und Gespräch. Unter den teilnehmenden Musikerinnen und Musikern gab es sehr positive Rückmeldungen. Wolfgang F.: „Ich bin angenehm überrascht, dass das Zusammenwirken der beiden Musikgruppen so klaglos funktionierte.“ Und viele waren von der Werkauswahl beeindruckt, wie Monika M.: „mit den Werken und Texten wurde thematisch der Nagel auf den Kopf getroffen.“
Johannes Lenius, Kirchenmusikreferent: „Mich als Kirchenmusiker freut besonders, dass sich ein Netz der sogenannten ernsten Musik und der Popmusik, der Kulturepochen des Barock, der Romantik und der Moderne spannte, sich die Konfessionen der evangelischen, der katholischen und der anglikanischen Kirche zu einem harmonischen Klanggebet vereinten.“