Projektpartnerinnen aus diesjährigem Schwerpunktland Nepal der entwicklungspolitischen Aktion der Katholischen Frauenbewegung erläutern neue Wege, Land zu bebauen. Nepal gehört zu den am meisten von der Klimakrise betroffenen Ländern der Welt. Erlös von Benefizsuppenessen in ganz Österreich kommt Frauenprojekten zugute.
Mit neuen, nachhaltigen Anbaumethoden sorgen Frauen im massiv klimageschädigten Nepal für verlässlichere Ernten und mehr Ernährungssicherheit. Über dieses Erfolgsprojekt der "Aktion Familienfasttag" der Katholischen Frauenbewegung (kfbö) haben am Montag in Wien zwei Projektpartnerinnen aus dem diesjährigen Schwerpunktland der entwicklungspolitischen Spendeninitiative berichtet - die Agrartechnikerin Sunita Chaudhary und Januka Khatiwada von der kfb-Partnerinnenorganisation "Social Work Institute" (SWI). Der Fokus der Unterstützung aus Österreich liegt auf den Frauen, die in Abwesenheit der meist in Indien arbeitenden Männer für Haus, Anbau und Kinder zuständig sind.
Im vergangenen Jahrzehnt hätten die Wetterkapriolen deutlich zugenommen, erzählten die Gäste aus dem Himalaya-Staat bei dem Pressegespräch. Nepal gehört zu den am meisten von der Klimakrise betroffenen Ländern der Welt.
Extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen nehmen gerade in der Region Kailali zu, der am wenigsten entwickelten und ärmsten Nepals, auch Schädlinge bedrohen die kargen Ernten. Mithilfe des in Kathmandu beheimateten SWI lehrt Sunita Chaudhary die Bäuerinnen vor Ort landwirtschaftliche Techniken für den Umgang mit den veränderten Klimabedingungen, z. B. das Mulchen und Kompostieren sowie die Herstellung von biologischem Dünger, wie sie berichtete. Zudem zeige sie die Vorteile von Mischkulturen und biologischer Landwirtschaft auf.
Damit kehre altes Wissen und die traditionelle Art der Landwirtschaft langsam wieder zurück, sagte Chaudhary. Es werde weniger oft zu Hybridsaatgut, chemischen Düngemitteln und den billig produzierten Lebensmitteln aus dem Nachbarland Indien zurückgegriffen. Anfangs habe Skepsis geherrscht, aber heute griffen die Menschen auf dem Markt auch gerne zu Biogemüse. Die Früchte seien zwar kleiner und nicht so schön, könnten dafür aber länger gelagert werden.
Besonders in schwierigen Lebenssituationen sei es wichtig, sich zusammenzutun und einander zu unterstützen. Das machen auch die Frauen in Kailali in Form von Kooperativen: Januka Khatiwada, eine der Leiterinnen beim SWI, sieht bei ihren Besuchen in Kailali, "dass die Frauen die Kooperativen als Mittel nutzen, um eigenes Einkommen zu generieren und damit finanziell auf eigenen Füßen stehen zu können". Derzeit betreut das seit 1993 von der kfbö unterstützte Institut fünf Kooperativen, die zwischen 400 und 1.700 Mitglieder haben, mit denen verschiedene Programme umgesetzt werden. "Unser Fokus liegt dabei darauf, die Position der Frauen in der Region durch Vermittlung von Wissen zu stärken", erläuterte Khatiwada ihr "Empowerment" von Frauen. "Zum Beispiel unterstützen wir die Spar-und Kreditmöglichkeiten innerhalb der Kooperativen, damit sich die Frauen ein nachhaltiges eigenes Einkommen aufbauen können."
Aktuell werde getestet, welches traditionelle Saatgut am besten mit den Klimaveränderungen zurechtkommt: "Setzen die Frauen auf lokale, selbst vermehrbare Sorten und traditionelle Pflanzenvarianten, sind sie weniger abhängig von den großen Saatgutfirmen - und damit auch finanziell unabhängiger." Ziel sei Qualifikation, um die traditionellen Landwirtschaftsmethoden wiederzubeleben.
Die Erfolge des "Social Work Institute" gemeinsam mit den Frauen in den Kooperativen "motivieren auch uns als Katholische Frauenbewegung", erklärte Martina Goldenberg, kfbö-Referentin für Entwicklungspolitik. Sie findet die Widerstandskraft der Nepalesinnen und ihre Bereitschaft, neben ihren vielfältigen Aufgaben Neues zu probieren, "bewundernswert".
Die beiden Projektpartnerinnen aus Nepal werden noch bis 3. März bei Besuchen mehrerer österreichischer Diözesen (Wien, Innsbruck, St. Pölten, Eisenstadt, Graz und Linz) über die Lebensbedingungen in ihrer Heimat berichten und die Sinnhaftigkeit des Wahlspruchs "Teilen spendet Zukunft" veranschaulichen, mit dem beim Familienfasttag für Spenden für dieses und rund 70 weitere Hilfsprojekte der kfbö geworben wird.
Sunita Chaudhary und Januka Khatiwada werden auch Ehrengäste des zentralen Benefizsuppenessens am 19. Februar im Wiener Veranstaltungszentrum Catamaran des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (Johann-Böhm-Platz 1) sein, bei dem stellvertretend für die vielen in ganz Österreich durchgeführten Veranstaltungen dieser Art geworben wird. Das gesamte Team der kfbö und des Gastgebers ÖGB laden prominente Gäste aus Politik und Kirche ein; ihr Kommen haben u.a. der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, Frauenministerin Sabine Raab, Präsidentengattin Doris Schmidauer und "EZA-Bischof" Werner Freistetter zugesagt. Für die schmackhaften Suppen sorgen wie in den vergangenen Jahren Schülerinnen und Schülern der Tourismusschule Modul.
Spenden:
"Aktion Familienfasttag" der Katholischen Frauenbewegung Österreichs
IBAN: AT83 2011 1800 8086 0000
online: www.teilen.at