Würden die Grenzen der Ukraine in Frage gestellt, wird die gesamte Konzeption Nachkriegseuropas und die Demokratie als solche brüchig.
Würden die Grenzen der Ukraine in Frage gestellt, wird die gesamte Konzeption Nachkriegseuropas und die Demokratie als solche brüchig.
Erzbischof Maxim aus Presov warnt: "Russland würde sich weiter eingraben, aufrüsten und in zwei bis drei Jahren Lemberg einnehmen."
Der griechisch-katholische Erzbischof von Presov, Maxim, äußert sich deutlich gegen einen Friedensschluss zwischen Russland und der Ukraine. In einem Interview warnt er vor den möglichen Folgen und spricht über seine Erfahrungen mit Binnenflüchtlingen und seinen Wechsel nach Presov.
In einem aktuellen Interview mit dem Internetportal "Postoj.sk" äußerte sich Metropolit Jonas Maxim (49), das neue Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche in der Slowakei, deutlich gegen einen möglichen Friedensschluss zwischen Russland und der Ukraine. Er warnt vor einer weiteren Eskalation des Konflikts und sieht einen möglichen Friedenskompromiss skeptisch.
Maxim warnt vor einer weiteren Eskalation des Konflikts und glaubt, dass eine Friedensvereinbarung Russland ermöglichen würde, sich weiter zu bewaffnen und in einigen Jahren Lemberg einzunehmen.
Der gebürtige Slowake, der 20 Jahre im Studitenkloster Univ bei Lemberg (Lviv) verbrachte, bevor er im Oktober zum neuen Erzbischof von Presov ernannt wurde, sprach auch über seine Erfahrungen seit Kriegsbeginn. Er berichtete über seine Begegnungen mit ukrainischen Binnenflüchtlingen, von denen die meisten formal orthodox seien, aber wenig über ihren Glauben wüssten. Viele von ihnen seien jedoch in die griechisch-katholische Kirche gekommen, um Trost zu finden und ihr Leben zu ordnen.
Maxim sprach auch über seinen Wechsel nach Presov und seine Ernennung zum Erzbischof. Er erklärte, dass er zwar erwartet habe, Bischof zu werden, aber überrascht gewesen sei, dass der Vatikan seine Zeit als Abt des Studitenklosters nicht respektiert habe.
Die jüngste Geste des Metropoliten, bei der er während seiner Sonntagspredigt auf den roten Teppich fiel und die Erde küsste, um eine umfassende Vergebungsbitte zu verkünden, sorgte ebenfalls für Aufsehen. Kirchenrechtler Jan Duda (64) nannte die Geste beispiellos in der Slowakei.