Die ukrainisch griechisch-katholische Kirche hat den Prozess zur Seligsprechung von Kardinal Ljubomyr Husar eingeleitet.
Die ukrainisch griechisch-katholische Kirche hat offiziell den Prozess zur Seligsprechung von Kardinal Ljubomyr Husar eingeleitet. Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk gab diese wichtige Nachricht am Montag in Kyiv bekannt.
Ljubomyr Husar, der am 26. Februar 1933 in Lviv, Ukraine, geboren wurde, spielte eine historische Rolle als erster Großerzbischof seiner Kirche in der unabhängigen Ukraine. 2005 nahm er als erstes Oberhaupt seiner Kirche an einer Papstwahl teil. Trotz der herausragenden Bedeutung seiner Kirche verweigerte der Vatikan ihm den Titel eines Patriarchen. Schon seinen Vorgängern war er verweigert geblieben, obwohl die ukrainische griechisch-katholische Kirche strukturell alle Merkmale einer patriarchalen Verfassung aufweist und mit sechs Millionen Gläubigen die größte katholische Ostkirche ist.
Husars frühe Jahre waren von den Wirren des Zweiten Weltkriegs geprägt. Seine Familie floh vor der sowjetischen Armee und fand zeitweise in Salzbur Zuflucht, bevor sie schließlich 1949 in die Vereinigten Staaten emigrierte. Nach dem Studium und der Priesterweihe 1958 widmete er sein Leben der Seelsorge. Er unterrichtete und arbeitete als Seelsorger in den USA. Später vertiefte er seine Studien in Rom. In der Abtei Grottaferrata bei Rom trat er in den Orden der Studiten ein und wurde schließlich zum Higumen (Abt) ernannt.
Sein bemerkenswertes Engagement führte dazu, dass Papst Johannes Paul II. ihn im Dezember 2000 zum apostolischen Administrator der ukrainisch griechisch-katholischen Großererzeparchie von Lwiw ernannte. Seine Wahl zum Großerzbischof bestätigte Papst Johannes Paul II. 2001. Kurz darauf, am 21. Februar desselben Jahres, wurde er Kardinalpriester von Santa Sofia a Via Boccea, seiner römischen Hauptkirche. Er verstarb am 31. Mai 2017 in Kyiv .
Die mögliche Seligsprechung von Kardinal Husar ist ein wichtiger Meilenstein für die Gläubigen, die sein Leben und Werk hoch schätzen. Sie fällt in eine Zeit, in der die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine einmal mehr in ihrer bewegten Geschichte vor großen Herausforderungen steht.