Zu den vielen Kriterien, die Wien von anderen Städten abheben, wie Kunst, Kultur und Infrastruktur, trägt der handelsfreie Sonntag wesentlich bei.
Zu den vielen Kriterien, die Wien von anderen Städten abheben, wie Kunst, Kultur und Infrastruktur, trägt der handelsfreie Sonntag wesentlich bei.
Die Initiative für den arbeitsfreien Sonntag in Wien betont die Einzigartigkeit und Atmosphäre der Stadt durch geschlossene Geschäfte am Sonntag, während sie sich für einheitlichere und kürzere Ladenöffnungszeiten einsetzt, und lehnt die Pläne der Supermarktkette "7 Eleven" ab.
In Wien wird am 3. März der Welttag des arbeitsfreien Sonntags gefeiert, ein optimaler Anlass, um die Bedeutung des freien Sonntags in Österreich hervorzuheben. Es ist unbestritten, dass der freie Sonntag als ein kulturelles Erbe in Österreich gilt. „Doch immer wieder sehen wir Versuche, diesen zu untergraben oder die Ruhe des Sonntags zu stören“, zeigt sich Christian Lindmeier, Sprecher der Initiative für den arbeitsfreien Sonntag in Wien, besorgt. „Insbesondere in Wien wird deutlich, wie die geschlossenen Geschäfte am Sonntag zur einzigartigen Atmosphäre der Hauptstadt beitragen“, ergänzt Antonia Indrak-Rabl, Mit-Sprecherin der Initiative.
Wien wurde 2023 zum elften Mal als lebenswerteste Stadt der Welt ausgezeichnet, ein beeindruckender Titel für die Metropole und ein starkes Argument für Wien. „Zu den vielen Kriterien, die Wien von anderen Städten abheben, wie Kunst, Kultur und Infrastruktur, trägt der handelsfreie Sonntag wesentlich bei“, erläutert Lindmeier, der auch im Handelssektor tätig ist. Sowohl Einheimische als auch Touristen schätzen die Entspannung und Ruhe, die der arbeitsfreie Sonntag mit sich bringt, und nehmen dieses kulturelle Gut positiv auf.
Die Diskussion um die Expansion der US-Supermarktkette „7 Eleven“ nach Österreich sorgt für Aufregung. Geplant sind lange Öffnungszeiten von 7 Uhr morgens bis 23 Uhr abends, was für das Verkaufspersonal eine Belastung darstellt. „Eine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten lehnen wir als Initiative und Vertretung der Arbeitnehmer:innen strikt ab“, warnt Lindmeier. Anstelle einer Anpassung an die Praktiken eines internationalen Konzerns, setzen sich die Sprecher:innen für eine Vereinheitlichung und Verkürzung der Öffnungszeiten ein. Dies würde nicht nur dem Einzelhandel unter der Woche zu Gleichberechtigung verhelfen, sondern auch der Umwelt durch Einsparungen bei den Energiekosten und weniger Verkehr.
Die Initiative fordert einheitliche Erholungszeiten und Ruhe am Wochenende in ganz Österreich. Die Schließung aller Geschäfte am Sonntag bringt Mehrwert für das Vereins- und Gasthauswesen, Anwohner sowie für die Angestellten im Handel und ihre Familien. Die Arbeit sollte sich auf unverzichtbare Berufsgruppen beschränken, die das System am Laufen halten. „Unser Dank gilt diesen Menschen, die durch ihren Einsatz die Ruhe am Sonntag erst ermöglichen“, betonen Lindmeier und Indrak-Rabl.
„Zum Welttag des arbeitsfreien Sonntags fordern wir, das Erfolgsrezept der lebenswertesten Stadt landesweit zu verbreiten - ein kleiner, aber bedeutender Schritt mit großer Wirkung“, schließen die Sprecher:innen. Die Wiener Initiative ist Teil der österreichweiten Allianz für den freien Sonntag, der sich über 50 Organisationen aus Kirche, Arbeitswelt, Wirtschaft und Verbänden angeschlossen haben, um sich gemeinsam für Lebensqualität durch gemeinsame freie Zeit, wie sie der freie Sonntag bietet, einzusetzen.