Die Gottesdienste der drei österlichen Tage am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag, auch „Triduum paschale“ genannt, bilden den Höhepunkt des Kirchenjahres.
Viele Gottesdienste in der Wiener Innenstadt sind musikalisch feierlich gestaltet. Die Musikerinnen und Musiker sind von Palmsonntag bis Ostermontag im Großeinsatz. Alleine im Stephansdom musizieren insgesamt über 150 Personen, in den verschiedenen Gottesdiensten.
ORF III überträgt heuer die Liturgien aus dem Stephansdom. Darüber hinaus überträgt die Erzdiözese Wien bereits die Feier des Palmsonntags und die „Chrisammesse“ mit der Weihe der heiligen Öle am Montag, 25. März 2024 um 18.00 Uhr, sowie das Hochamt am Ostersonntag via YouTube. Die Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstagabend um 19.00 Uhr, die Feier vom Leiden und Sterben Christi am Karfreitag um 18.00 Uhr und die Osternacht am Karsamstag um 21.00 Uhr, bilden eine einzige Feier. Es geht um Gedächtnis im biblischen Sinn. Gottes Wort und sein Heilshandeln in der Geschichte bleiben aktuell und eröffnen hier und jetzt einen Hoffnungsraum auf Zukunft.
Zu den liturgischen Riten gehören die Segnung der Öle, die Fußwaschung, die Kreuzverehrung und die Tauffeier. Die Feierlichkeiten werden von Fasten- und Enthaltsamkeitsgeboten begleitet, während die Gläubigen in den Kirchen am Grab Jesu beten. Die Osternacht ist ein spirituelles Erlebnis, das mit der Segnung des Feuers beginnt und mit der Eucharistiefeier endet, bei der traditionell auch die Speisen gesegnet werden.
Musik im Stephansdom
Domkapellmeister Markus Landerer ist mit den Musikerinnen und Musikern der Wiener Dommusik in der Karwoche im Dauereinsatz um jedem Gottesdienst seine eigene musikalische Atmosphäre zu geben.
In der Abendliturgie am Gründonnerstag sind das letzte Abendmahl und die Fußwaschung die zentralen Elemente, die natürlich auch in der Musik reflektiert werden. Der Gesang „Ubi caritas et amor“ aus dem 8. Jahrhundert wird dieses Jahr zweimal gesungen: einmal in der berühmten Vertonung von Maurice Duruflé in lateinischer Sprache und ein anderes Mal als meditativer Wechselgesang in deutscher Sprache.
"Für die drei heilige Tage verstummen Orgeln und Glocken. Der Verzicht auf ihren Klang unterstreicht die Besonderheit dieser Tage genauso wie die a-capella-Chormusik, mit der wir die Liturgien gestalten und dabei Werke von der Gregorianik bis in unsere Zeit erklingen lassen," so Markus Landerer.
Am Karfreitag und Karsamstag beginnt der Tag um 8 Uhr mit den Trauermetten in denen die tieftraurigen Klagelieder Jeremias aus dem Alten Testament meditiert werden und die mit gregorianischen Gesängen gestaltet werden.
Am Karfreitag Abend wird das Passionsgeschehen nach dem Johannes-Evangelium in der herben Schönheit der Vertonung von Heinrich Schütz meditiert. Und die Osternacht bringt dann auch musikalisch Licht ins Dunkel und bringt mit festlichen Klängen von Orgel, Blechbläsern und Chor die Freude über die Auferstehung zum Klingen.
Alle sind eingeladen, die Messen in der Karwoche und zu Ostern mitzufeiern. Hier einige Beispiele aus der Wiener Innenstadt: