Wiener St. Nikolausstiftung lud zu Tagung "Code-Hoffnung". Bildungsminister Polaschek und Wiener Vizebürgermeister Wiederkehr mit dabei.
Kindern den bestmöglichen Start in ihre Bildungslaufbahn zu ermöglichen, ist nicht nur das Ziel aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kindergarten, sondern stand auch im Mittelpunkt des jüngsten "Pädagogischen Nachmittags der St. Nikolausstiftung" in Wien. An der Veranstaltung in der Wiener Stadthalle nahmen rund 1.100 Mitarbeitende der Stiftung teil, wie diese am Montag in einer Aussendung mitteilte. Mit dabei waren weiters auch Bildungsminister Martin Polaschek und der Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr. Die Tagung stand unter dem Motto "Code: Hoffnung".
Elmar Walter, Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung, bezeichnete in seinen Eröffnungsworten Kindergärten als "Orte der Hoffnung". Hier würden wesentliche Weichen für die Bildungslaufbahn der Kinder gestellt. "Wenn sich die Rahmenbedingungen auch nur in kleinen Schritten verbessern, so muss umso mehr die Arbeit des Kindergartenpersonals als jene Hoffnungsträgerinnen und -träger wertgeschätzt werden", betonte Walter.
"Im Kindergarten wird Bildung, Freude und vor allem Beziehung erfahren und dies kann für Kinder ein wichtiges Fundament für ein geglücktes Leben bedeuten", so Susanna Haas, pädagogische Leiterin der St. Nikolausstiftung.
Der Psychotherapeut Arnold Mettnitzer verwies in seinem Vortrag auf die US-amerikanische Lyrikerin Louise Elisabeth Glück, Literaturnobelpreis-Trägerin von 2020. Sie ermutigte Menschen, Glückspilze zu sein und das Leben als Suche im Inneren zu begreifen - im Gegensatz zu Glücksrittern, die bei ihrer Suche im Außen bleiben.
Junge Kinder lebten sehr im Moment, stellten Fragen nach dem Warum und Wieso. Philosophieren mit Kindern als pädagogische Grundhaltung bedeutet deshalb laut Mettnitzer, diesen Fragen nicht auszuweichen, sondern sie ernst zu nehmen und sich auf das oft Unbekannte oder Ungewisse einzulassen. Gemeinsames Spielen, Lernen, Suchen und Staunen eröffnet so einen "ko-konstruktiven Raum" und lasse alle Beteiligten ahnen, was sie für ein gelungenes Leben brauchen.
Im zweiten Fachvortrag bekräftigte Ali Mahlodji, Buchautor und EU-Jugendbotschafter, auf die Potenziale, die jede einzelne Person hat, zu vertrauten. Auch er warnte vor einer Abhängigkeit von außen. Wer zweifle, könne sich eine einfache Frage stellen: "Ist meine Arbeit sinnvoll?" Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in elementarpädagogischen Einrichtungen könnten die Frage mit einem ganz klaren Ja beantworten, zeigte sich Mahlodji überzeugt. Elementarpädagoginnen und -pädagogen bzw. Assistentinnen und Assistenten würden die Biografien der Kinder als eine der Ersten mitgestalten.
Zur St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien gehören rund 90 Kindergärten und Horte. Sie beschäftigt über 1.180 Mitarbeitende und bildet und betreut circa 6.350 Kinder. Die Standorte sind in allen Wiener Bezirken vertreten.