Elisabeth Jägersberger: "Vor jedem seelsorglichen Gespräch bete ich und bitte Gott um seine Hilfe – nur so kann es gut werden!“
Elisabeth Jägersberger: "Vor jedem seelsorglichen Gespräch bete ich und bitte Gott um seine Hilfe – nur so kann es gut werden!“
Die Begräbnisleiterin Elisabeth Jägersberger spricht über ihre Motivation für andere in den schweren Stunden der Trauer da zu sein.
Im April 2024 wurde Elisabeth Jägersberger aus der Pfarre Pernitz das Dekret für die Leitung von Begräbnissen von Bischofsvikar Josef Grünwidl überreicht. Den dafür nötigen Kurs absolvierte sie, gemeinsam mit zwei weiteren Teilnehmern, im Vikariat Wien-Stadt bei den Diakonen Christoph Buda und Liem Duong, Leiter des Einsegnungsdienstes der Stadt.
Bischofsvikar Josef Grünwidl überreichte das Dekret für die Begräbnisleitung.
Wie es überhaupt dazu kam, erzählt Elisabeth Jägersberger:
„Nach der seelsorglichen Begleitung meines Mannes bis zu seinem Tod im Juni 2016 reifte nach einer sehr intensiven Zeit der Trauer immer mehr der Wunsch in mir, auch für andere Menschen in ähnlichen Situationen auf diese Weise da sein und sie seelsorglich begleiten zu dürfen. Ich wollte den unbeschreiblich großen Schmerz und Kummer, nachdem ich Witwe geworden war, in etwas Positives umwandeln und bin Gott unendlich dankbar dafür, dass mir das schlussendlich mit seiner Hilfe gelungen ist.
So absolvierte ich ab Herbst 2018 die Theologischen Kurse am Stephansplatz und parallel dazu meine Ausbildung zur ehrenamtlichen Krankenhaus– und Pflegeheimseelsorgerin mit Praktikum am LKH Wiener Neustadt.
Nach Beendigung meiner Ausbildung im Juni 2020 blieb ich weiterhin dem hauptamtlichen Seelsorge - Team des LKH Wiener Neustadt zugeteilt, wo ich immer wieder meinen ehrenamtlichen Dienst mit großer Freude verrichten darf.
Nachdem ich auch Leiterin von Wortgottesdiensten bin, darf ich seit nunmehr fast zwei Jahren in meinem Wohnort Pernitz auch des Öfteren katholische Begräbnisse, sowie Begräbnisse für ausgetretene Menschen leiten. Mein besonderes Augenmerk liegt darin, trauernde Menschen in teils sehr intensiven Trauergesprächen in ihren Nöten zu begleiten, ihnen Zeit zu schenken und mit ihnen gemeinsam, dem Glauben des jeweiligen Verstorbenen entsprechend, eine würdige Trauerfeier zu gestalten.
Meine größte Freude und Bestärkung finde ich darin, von meinem Glauben an die Auferstehung und an ein Wiedersehen mit unseren Lieben bei Gott in der Geborgenheit des Himmels sprechen zu dürfen und dabei immer wieder zu erleben, wie viele Menschen sich dadurch ganz stark getröstet fühlen.
Vor jedem seelsorglichen Gespräch bete ich und bitte Gott um seine Hilfe – nur so kann es gut werden!“