Der Katholische Familienverband Wien fordert einmal mehr eine gut funktionierende Schulpartnerschaft sowie mehr Akzeptanz zwischen den Religionen.
Die Diskussion an einem Döblinger Gymnasium rund um die Lesung aus einer Bibel im Deutschunterricht zeigt, wie wichtig eine gute und gelebte Schulpartnerschaft ist. Statt eines generellen Verbots muss es Ziel sein, innerschulisch das Gespräch über Motive, Hintergründe und Bedenken der Betroffenen zu suchen und auf diesem Weg eine gute Lösung für alle zu finden. Das sagt Roland Löffler, Bildungssprecher des Katholischen Familienverbandes Wien.
Der Familienverband fordert in diesem Zusammenhang die rasche Ausrollung des Ethikunterrichts in der Sekundarstufe 1 für alle, die keinen konfessionellen Religionsunterricht besuchen. „Damit kommen alle Schülerinnen und Schüler mit Werthaltungen und religiösen Inhalten in Kontakt. Dies fördert die Akzeptanz der unterschiedlichen Religionen und nimmt Berührungsängste“, so der Bildungssprecher und verweist darauf, dass sich in unserer jüdisch-christlich geprägten Kultur entsprechende Inhalte nicht auf den Religionsunterricht beschränken lassen.
„Mit der richtigen Begleitung und Aufarbeitung ist ein Eintauchen in unterschiedliche Religionen auch außerhalb des Religionsunterrichtes eine Bereicherung für alle Beteiligten. „Aus Angst vor negativen Folgen christliche Inhalte komplett zu verbannen, ist der falsche Weg“, stellt Löffler klar.
Löffler betont die Wichtigkeit, religiöse Themen offen und konstruktiv anzugehen, anstatt sie zu verbieten oder zu vermeiden. Eine Schulpartnerschaft, die auf Dialog und Verständnis basiert, ist der Schlüssel zu einer umfassenden Bildung, die auch die kulturellen und religiösen Wurzeln unserer Gesellschaft einbezieht.
In einer immer diverser werdenden Gesellschaft ist die Förderung von Toleranz und Respekt gegenüber unterschiedlichen religiösen Ansichten von entscheidender Bedeutung. Der Ethikunterricht muss hier eine Schlüsselrolle einnehmen, indem er Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, sich mit verschiedenen Werthaltungen auseinanderzusetzen und somit die Grundlage für ein friedliches und respektvolles Miteinander zu schaffen.
Der Katholische Familienverband Wien ist überzeugt, dass die Integration religiöser Inhalte in den allgemeinen Bildungsprozess eine Chance für ein besseres Verständnis und eine harmonischere Schulatmosphäre darstellt. Durch den offenen Austausch und die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen religiösen Traditionen können Vorurteile abgebaut und ein respektvolles Miteinander gefördert werden.