Das Projekt der Caritas der Erzdiözese Wien will Austausch und Gespräch fördern, um Einsamkeit und soziale Isolation zu verringern. Weitere "Plauderbankerl" in städtischen Friedhöfen geplant.
Eine Parkbank mit der Plakette "Wer hier sitzt, unterhält sich gerne" lädt wenige Meter von der Aufbahrungshalle am Friedhof Hernals Friedhofsbesucherinnen und -besucher dazu ein, zur Ruhe und ins Gespräch zu kommen. Es ist das erste sogenannte "Plauderbankerl" - ein Projekt der Caritas der Erzdiözese Wien - auf einem Wiener Friedhof; am Dienstag, 2. Juli 2024, wurde es offiziell eröffnet.
Ehrenamtliche bieten sich künftig an fixierten Terminen als Gesprächspartner an. Es sind noch weitere "Plauderbankerl"-Standorte auf städtischen Friedhöfen geplant, hieß es.
Das niederschwellige Angebot gegen Einsamkeit wolle der sozialen Isolation entgegenwirken, erklärte der Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner in einer Aussendung: "Ein gutes Gespräch kann heilsam sein. Doch in Österreich gibt es viele Menschen, die niemanden für eine persönliche Ansprache haben."
Das erste "Plauderbankerl" wurde 2022 eröffnet, mittlerweile gibt es etwa 19 Standorte in Wien und Niederösterreich. Durch die besonderen Parkbänke könnten Menschen ungezwungen miteinander ins Gespräch kommen, sich austauschen und einander etwas Zeit schenken, sagte Schwertner. Neben dem "Plauderbankerl" bietet auch das von der Caritas initiierte "Plaudernetz" unter der Telefonnummer 05 1776 100 Möglichkeiten für Gespräche.
Friedhöfe seien nicht nur Begräbnisstätte, sondern auch ein Ort der Begegnung, meinte Renate Niklas, Geschäftsführerin der Friedhöfe Wien, zur Kooperation zwischen Caritas und dem Friedhof Hernals. "Persönlicher Austausch ist für alle Menschen lebensnotwendig", das "Plauderbankerl", eigne sich damit "hervorragend für unsere Flächen", so Niklas.
Die Termine, an denen Ehrenamtliche vor Ort sein werden, sind aktualisiert online und im Schaukasten im Eingangsbereich des Friedhofs zu finden.