Am 28. Juli, Tittels 55. Todestag, steht das Musikprogramm des sonntäglichen Hochamts in der Augustinerkirche im Zeichen des bedeutenden österreichischen Kirchenmusikers.
Am 28. Juli, Tittels 55. Todestag, steht das Musikprogramm des sonntäglichen Hochamts in der Augustinerkirche im Zeichen des bedeutenden österreichischen Kirchenmusikers.
Die österreichische Kirchenmusik gedenkt eines Großen: Ernst Tittel. Hochamt in der Augustinerkirche am Sonntag, 28. Juli 2024.
Die ehemals kaiserliche Hofpfarrkirche St. Augustin in der Wiener Innenstadt gilt als eines der bedeutendsten Zentren der klassischen Kirchenmusik in Europa. Am 28. Juli, Tittels 55. Todestag, steht das Musikprogramm des sonntäglichen Hochamts im Zeichen des bedeutenden österreichischen Kirchenmusikers.
Ernst Tittel wurde 1910 in Sternberg, Mähren, geboren. Im gleichen Jahr entstand in Klosterneuburg die weltweit erste Kirchenmusik-Akademie, an der Tittel schon ab 1936, zunächst als Assistent von Vinzenz Goller, zeitlebens unterrichten sollte. Vielseitigen Studien in Musikerziehung und Kirchenmusik folgte seine musikwissenschaftliche Promotion an der Universität Wien.
Bereits als 22-jähriger war Tittel Organist an der Wiener Franziskanerkirche, eine Aufgabe, die er fast vierzig Jahre lang, auch als Hochschulprofessor und Leiter mehrerer Kommissionen, bis zu seinem Tod gewissenhaft erfüllte. In diesem Dienst war er früh einer großen Öffentlichkeit bekanntgeworden, zumal die Gottesdienstübertragungen in der Anfangszeit des Rundfunks ausschließlich aus der Franziskanerkirche erfolgten.
Aus Tittels zahlreichen musikwissenschaftlichen Befassungen ragen zwei Publikationen hervor: die Neubearbeitung des epochalen musiktheoretischen Lehrwerks „Gradus ad Parnassum“ von Joh. Joseph Fux sowie das seit vielen Jahren vergriffene Standardwerk „Österreichische Kirchenmusik – Werden-Wachsen-Wirken“.
Als Komponist hinterließ er mehr als 230 Werke, die allesamt in der Nationalbibliothek erfasst sind, Kirchenmusik, Bühnenmusik, Oratorien, Chor-/Orchesterwerke, Orgelstücke und anderes mehr.
Die „Muttergottes-Messe“ komponierte Tittel zum Marianischen Jahr 1954 (anlässlich der weltweiten 100 Jahr-Feier des Dogmas „Mariä Empfängnis“). Er greift darin Melodieelemente der Muttergottes-Rufe auf, wodurch der an sich unveränderliche Messe-Text (Kyrie, Gloria etc.) eine marianische Prägung erhält.
Unter den hohen Ehrungen, die ihm u. a. von der Stadt Wien und der Republik Österreich zu Teil geworden waren, galt ihm das Komturkreuz des päpstlichen Gregorius-Ordens – persönlich überreicht von Papst Johannes XXIII – als größte Auszeichnung.
In seinen letzten Lebensjahren litt Tittel zunehmend an einem durch tragische Umstände herbeigeführten Gehörleiden. Nach einem Herzinfarkt verstarb er unerwartet im 60. Lebensjahr.
Sonntag, 28.7., 11:00 Uhr
Hochamt mit Prior P. Mag. Dominic Sadrawetz OSA
Musik: Ernst Tittel, Muttergottes-Messe ® Jubilate Deo ® Ave Maria ® Toccata
Augustinerkirche, 1010, Josefsplatz