Amtsübernahme zum Ignatiusfest am 31. Juli.
Die Jesuiten in Zentraleuropa bekommen einen neuen Provinzial: Pater Bernhard Bürgler SJ wird am 31. Juli sein Amt als Provinzial der Zentraleuropäischen Provinz der Jesuiten an den deutschen Pater Thomas Hollweck SJ übergeben.
Hollweck war bislang Novizenmeister des Jesuitenordens in Innsbruck. Nach einem internen Beratungs- und Entscheidungsprozess, in den alle Ordensmitglieder der Provinz eingebunden waren, wurde er im Jänner vom Generaloberen der Jesuiten in Rom, P. Arturo Sosa SJ, zum Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa ernannt. Er wird damit rund 360 Jesuiten in Deutschland, Österreich, Lettland, Litauen, Schweden und der Schweiz leiten. Am Sonntag (28 Juli) findet in der Jesuitenkirche St. Michael in München um 10 Uhr ein Hochamt zum Ignatiusfest und Provinzialswechsel statt.
Bürgler hatte zuvor die Zentraleuropäische Provinz seit ihrer Gründung im Jahr 2021 geleitet. Er plant nach der Amtsübergabe ein Sabbatjahr, um sich neu zu orientieren und zu vertiefen, wie er sagte. Zur grenzüberschreitenden Provinz gehören die Jesuiten und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Schweden, Litauen und Lettland.
Der aus Neumarkt i.d. Oberpfalz (Bayern) stammende Hollweck kündigte bereits an, als neuer Provinzial die Gestaltung der Zukunft des Jesuitenordens im Blick zu haben. "Wir Jesuiten werden weniger und müssen uns realistisch fragen, wo und wie wir uns in Zukunft für die Menschen einbringen wollen und können", heißt es in einer Aussendung des Ordens am Mittwoch. Es gebe immer mehr Laiinnen und Laien, die in den unterschiedlichsten Sparten mit dem Orden zusammenarbeiten, dies reiche vom Koch bis hin zur Regionalbüroleiterin, von Exerzitienbegleiterinnen und Lehrern hin zu Klimaexperten. "Dieses Miteinander und Zusammenwirken vieler Menschen mit unterschiedlichen Identifikationen wollen wir noch besser verstehen und gestalten", so Hollweck.
Hollweck studierte bereits vor seinem Eintritt in die Gesellschaft Jesu 1992 als Priesteramtskandidat der Diözese Eichstätt Theologie in Eichstätt und Rom. Nach dem Noviziat bei den Jesuiten war er als Hochschulseelsorger an der Hochschulgemeinde (KHG) in München tätig, gefolgt von einem Aufbaustudium in spiritueller Theologie in Madrid. 1998 kehrte er nach München zurück und wurde nach seiner Priesterweihe 1999 zweiter Hochschulpfarrer der KHG. 2003 wurde er zum Kirchlichen Assistenten der Gemeinschaft Christlichen Lebens (GCL) in Deutschland ernannt. 2009 wechselte Hollweck als Spiritual und Priesterseelsorger in die Erzdiözese Hamburg, wo er auch Superior der Jesuitenkommunität am Kleinen Michel wurde. 2010 bis 2015 beriet er als Konsultor den Provinzial der Deutschen Provinz der Jesuiten.
2015 wurde er zum Novizenmeister der Jesuiten in Nürnberg ernannt, mit Gründung der Zentraleuropäischen Provinz 2021 dann zu deren erstem Novizenmeister und Delegaten des Provinzials für Junge Menschen und Berufung.