Die Caritas-Sammellager (carlas) bieten kostengünstige Schultaschen, Hefte, Stifte. Direktor Schwertner: "Der Schulstart ist für viele Familien eine herausfordernde Situation und zusätzliche finanzielle Belastung". Die Caritas-Lerncafes sind weiterhin stark gefragt: 1.000 Kinder sind auf Wartelisten.
Wenn Anfang September für hunderttausende Schülerinnen und Schüler die Schule wieder beginnt, so bedeutet das insbesondere für armutsbetroffene oder -gefährdete Familien in Österreich eine besondere Herausforderung. Dieser möchte die Caritas der Erzdiözese Wien mit ihrer "carla-Schulstartaktion" entgegnen. Ein eigener Bereich in den Caritas-Sammellagern (carlas) bietet kostengünstige Produkte rund um den Schulstart an - von Schultaschen über Pennale bis hin zu Heften und Stiften.
"Gerade der Schulstart ist für viele Familien eine herausfordernde Situation und eine zusätzliche finanzielle Belastung", betonte der Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner zum Start der Aktion am Montag im "carla" Mittersteig. Die Kosten pro Kind zum Schulstart würden laut AK-Preismonitor 250 bis 290 Euro betragen - zu viel für zahlreiche Familien. "Jedes fünfte Kind gilt in Österreich als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, rund 376.000 Kinder und Jugendliche sind betroffen. Damit dürfen wir uns nicht abfinden."
Um diese Hilfe weiterhin leisten zu können, sei die Caritas auf Geld- und Sachspenden angewiesen, betonte auch die Caritas-Projektverantwortliche Elisabeth Mimra. "Um möglichst viele Familien zu unterstützen, sind wir weiterhin dringend auf Sachspenden angewiesen. Wir freuen uns, wenn die Wienerinnen und Wiener auch weiterhin gut erhaltene Schulsachen in den carlas abgeben, denn schon in den letzten Jahren haben wir gesehen, dass die Nachfrage deutlich größer ist als das Angebot." (Spendenmöglichkeit für Schulmaterialien auch am 29. August von 10 bis 15 Uhr im Caritas-Shop auf der Wiener Mariahilferstraße 77)
Eine Herausforderung stelle für viele Familien auch die Lernhilfe bzw. Nachhilfe dar, so Schwertner weiter. Auch diese könne rasch hunderte Euro ausmachen. Um in dieser Situation Abhilfe zu schaffen, bietet die Caritas seit 2011 "Lerncafes" in ganz Österreich an - inzwischen an 69 Standorten. Dort werden laut Schwertner rund 2.100 Schülerinnen und Schüler kostenlos betreut. "Und dies mit einer hohen Erfolgsquote: 95 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die dort betreut werden, schließen die Klasse anschließend positiv ab."
Es gebe jedoch auch einen "Wermutstropfen": So seien weiterhin 1.000 Kinder auf der Warteliste; in Wien seien es aktuell 210 Kinder. Es brauche also weiterhin dringend Unterstützung in Form von Spenden, aber auch in Form von ehrenamtlicher Hilfe, appellierte Schwertner. Mit Herbst soll in Wien ein weiterer Standort eröffnet werden.
Infos zu Geld- und Sachspenden rund um den Schulstart: www.carla-wien.at
Spenden und Informationen zu den Caritas-Lerncafes unter
www.caritas.at/hilfe-angebote/flucht-integration/projekte/lerncafes