Im Stephansdom ist der Abend des ersten Freitags jedes Monats der Herz Jesu-Verehrung gewidmet. Der Gottesdienst wurde vor rund vierzig Jahren vom damaligen Erzbischof neu belebt und erfreut sich seither großen Zuspruchs.
Auf Grundlage der Heiligen Schrift hatte die Verehrung des Herzens Jesu schon im Altertum Form angenommen. Im Mittelalter erhielt sie von mystisch begabten Frauen und Männern, Franziskus, Gertrud von Helfta, Meister Eckhart, Franz von Sales und anderen, wichtige Impulse.
Am stärksten wurde die Verbreitung der Herz Jesu-Verehrung von Jesus selbst bewegt, nämlich durch seine Offenbarungen gegenüber der Ordensfrau und Mystikerin Margareta Maria Alacoque (1647-1690). Ihr hat er aufgetragen, dafür zu sorgen, dass jeder erste Freitag im Monat der Verehrung seines Herzens gewidmet sein soll. Und in ihr hat er allen, die sich seinem heiligsten Herzen anempfehlen, versprochen, sie mit besonderen Gnaden zu beschenken, ihre Familien zu segnen, sie im Leiden zu trösten und ihnen in der Todesstunde unmittelbar zu begegnen: „Mein heiligstes Herz soll im letzten Augenblick ihre sichere Heimstatt sein.“
Anlässlich der 350 Jahr-Feier der Visionen der hl. Margareta hat Papst Franziskus ein neues Dokument über die katholische Herz-Jesu-Verehrung angekündigt. Es solle frühere Lehrtexte und die bis zur Heiligen Schrift zurückreichende Geschichte zusammenfassen, „um heute der gesamten Kirche diesen Kult voller spiritueller Schönheit erneut vorzustellen“, so Franziskus.
Im Stephansdom kann man dieser spirituellen Schönheit schon bald begegnen: am Freitag, 6. September, 19 Uhr, beginnt ein neuer Jahreszyklus von Herz Jesu-Messen mit Predigt, Herz Jesu-Litanei und sakramentalem Segen. Die Gottesdienste werden abwechselnd von Bischof Klaus Küng, Domkurat Ignaz Hochholzer, Pfarrer Andreas Kaiser und Dechant P. Matthias Schlögl geleitet.
Musikalisch werden die Feiern von traditionellen Herz Jesu-Liedern geprägt. Zur Kommunion erklingt Mozarts „Ave verum“, dessen Text auf das Evangelium, in dem „das durchbohrte Herz des Gekreuzigten“ als Quelle der Sakramente der Kirche beschrieben wird, in einzigartiger Weise Bezug nimmt.
• Stephansdom, Freitag, 6. September, 19 Uhr, Herz Jesu-Messe