Papst Franziskus setzt sich für einen einheitlichen Ostertermin aller christlichen Kirchen ein. Im Hinblick auf das 1.700-jährige Jubiläum des Konzils von Nicäa, das den Ostertermin festlegte, sieht der Papst darin eine Chance zur Stärkung der christlichen Gemeinschaft.
Papst Franziskus spricht sich für einen gemeinsamen Ostertermin aller christlichen Kirchen aus. Dies wurde bei einem Treffen mit der ökumenischen Initiative "Pasqua together" im Vatikan bekannt. Der Papst hob hervor, dass 2025 Ostern aufgrund des Zusammentreffens des gregorianischen und des julianischen Kalenders an einem gemeinsamen Datum, dem 20. April, gefeiert wird – eine seltene Gelegenheit und ein "wichtiges Zeichen" für die ökumenische Einheit. Dabei erinnerte er an das 1.700-jährige Jubiläum des Konzils von Nicäa, das 325 n. Chr. das zentrale Glaubensbekenntnis der Christenheit formulierte und den einheitlichen Ostertermin festlegte.
Das Ökumenische Konzil von Nicäa (heute İznik nahe von Istanbul) fand 325 statt. Es formulierte in vor allem das bis heute entscheidende christliche Bekenntnis vom Verhältnis zwischen Gott dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus in der Lehre von ihrerer Wesensgleichheit („gezeugt nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater“, wie es seither das christliche Credo bekennt.
In Nicäa wurden aber auch zahlreiche kirchliche Praktiken verbindlich festgelegt. Dazu gehörte auch die Regelung des Osterdatumns, über den bis zum Teil heftige Auseiunandersetzungen geführt worden waren. Das Konzil setzte diesen Konflikten eine Ende und bestimmte, dass Ostern immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche gefeiert wird. Diese Regelung sollte sicherstellen, dass Ostern immer auf einem Sonntag rund um das jüdische Pesachfestes fällt.
Mit der Kalenderreform Papst Gregors XIII., die am 4. Oktober 1582 in Kraft trat im Jahr 1582, verschob sich die Frühlings Tag und nachtgleiche und damit auch das das Osterdatum im Westen. Die orthodoxen Kirchen hielten jedoch am älteren julianischen Kalender fest, was bis heute zu unterschiedlichen Terminen für das Osterfest führt. Papst Franziskus sieht die Vereinheitlichung des Osterdatums als Chance zur Stärkung der christlichen Einheit, warnt jedoch vor möglichen neuen Spaltungen, falls dies nicht mit Bedacht geschieht.