Die Linzer Pastoraltheologin Klara Csiszar beschreibt den Fortschritt der europäischen Teilnehmer an der bevorstehenden Bischofssynode als ermutigend. Die Unterschiede zwischen Ost- und Westeuropa, die beim ersten Treffen der Synodalen in Prag 2023 noch zu spürbaren Spannungen führten, seien inzwischen produktiven Dialogen gewichen. Damals prallten unterschiedliche kirchliche Realitäten aufeinander, doch die Begegnungen in Rom und Linz haben eine tiefere gegenseitige Wertschätzung ermöglicht.
Csiszar, Dekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät in Linz und theologische Beraterin der Synode, sieht in diesen Treffen einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer neuen Art der Kirchenzukunft. Die Teilnehmer hätten gelernt, aufeinander zu hören, anstatt sich vorschnell ein Urteil zu bilden. Besonders in Linz sei spürbar gewesen, dass das gegenseitige Verstehen tatsächlich Fortschritte macht. Für viele sei der anfängliche Argwohn gegenüber anderen Perspektiven durch die Erkenntnis ersetzt worden, dass diese eine Bereicherung darstellen.
Von einem echten Wandel spricht Csiszar auch im Hinblick auf ihren eigenen Führungsstil. Sie verspüre zunehmend den Drang, Entscheidungen im Dialog zu treffen, selbst wenn sie formal alleinige Verantwortung trägt. Diese Art des gemeinsamen Nachdenkens und Entscheidens, die Vielfalt berücksichtigt, führe zu besseren Ergebnissen und sei ein Weg, Europa im globalen Synodalitätsprozess weiter zu integrieren.
Die Synodalen in Linz haben sich klar dafür ausgesprochen, solche Treffen fortzusetzen, um den Dialog zu vertiefen. Nur durch das Verlassen der eigenen Denkblasen und durch echte Begegnungen, so Csiszar, lasse sich die Zukunft der Kirche gemeinsam gestalten – ein Prozess, der in Rom bereits ein erstes greifbares Ergebnis gefunden habe.