Vor Rosch HaSchana am 2. Oktober ruft der Koordinierungsausschuss zur Solidarität auf. Angesichts des wachsenden Antisemitismus und der Ereignisse vom 7. Oktober wird ein Gebet für alle christlichen Gemeinden empfohlen.
Der Koordinierungsausschuss für jüdisch-christliche Zusammenarbeit hat in einer Aussendung kurz vor dem jüdischen Neujahrsfest Rosch HaSchana, das am Abend des 2. Oktobers beginnt und Abend des 4. Oktober endet, auf die Dringlichkeit gemeinsamer Gebete und Solidarität hingewiesen.
Die Mitteilung unterstreicht die Bedeutung des interreligiösen Dialogs und ruft angesichts der globalen Zunahme des Antisemitismus zu verstärktem Engagement auf. Der Ausschuss betont, dass gerade in Zeiten wachsender Unsicherheit und Spannungen der Dialog zwischen den Glaubensgemeinschaften von entscheidender Bedeutung ist.
Besondere Aufmerksamkeit wird den tragischen Ereignissen des 7. Oktobers gewidmet. An diesem Tag, während des Festes Simchat Tora (Die Freude der Tora), wurde Israel von einem Angriff getroffen, der nicht nur das Land tief erschütterte, sondern weltweit einen gefährlichen Anstieg des Antisemitismus zur Folge hatte. Dieser sogenannte Simchat-Tora-Krieg verdeutlichte die Zerbrechlichkeit des Friedens und führte zu einer Welle des Hasses, die zeigt, wie dringend der Einsatz gegen Antisemitismus und Intoleranz ist.
Der Koordinierungsausschuss schlägt deshalb ein besonderes Gebet vor, das an alle christlichen Gemeinden und Gemeinschaften gerichtet ist. Es soll in den Gottesdiensten zum Beginn des jüdischen Neujahrs gebetet werden, um die Verbindung zwischen Christen und Juden zu stärken und die gemeinsame Hoffnung auf ein friedliches und gesegnetes Jahr 5785 zum Ausdruck zu bringen. Das Gebet lautet:
Dieses Gebet ist eine Geste der Verbundenheit und eine Aufforderung, in Zeiten von Hass und Gewalt gemeinsam für Frieden und Toleranz einzustehen. Der Ausschuss betont, dass es gerade jetzt, nach den Ereignissen des 7. Oktobers, wichtiger denn je ist, wachsam zu bleiben und sich entschlossen gegen Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung zu stellen.
„Am Beginn des jüdischen neuen Jahres, am Fest Rosch HaSchana, bitten wir Dich, Allmächtiger, segne die Juden und Jüdinnen, wo immer sie sich aufhalten. Möge das Jahr 5785 gut und süß werden. Denke an uns alle, damit wir leben, und schreibe uns für ein gutes Leben ins Buch des Lebens ein.“