"Vor allem Alleinerzieherinnen stehen oft am Rande ihrer Existenz. Es gibt nicht genug Kindergartenplätze oder Teilzeitjobs, die familienfreundlich sind", so Anna Millauer von der St. Elisabeth-Stiftung.
"Vor allem Alleinerzieherinnen stehen oft am Rande ihrer Existenz. Es gibt nicht genug Kindergartenplätze oder Teilzeitjobs, die familienfreundlich sind", so Anna Millauer von der St. Elisabeth-Stiftung.
Einen Boom an hilfesuchenden Schwangeren und alleinerziehenden Frauen verzeichnet die St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien in ihrer Beratungsstelle. Spenden werden dringender benötigt als je zuvor.
Aufrüttelnde Nachrichten zum Tag der Alleinerziehenden am 28. September: Die Familien-, Rechts- und Schwangerenberatungsstelle der St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien meldet einen Andrang von hilfesuchenden Frauen: Von Jänner bis September 2024 wurden in 2540 Beratungsgesprächen schwangere Frauen, wohnungslose alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern und Familien in schwierigen Lebenssituationen betreut. Das ist ein Plus von 63% im Vergleich zum Zeitraum im Jahr 2023 mit 1555 Beratungen. Der Trend des letzten Jahres setzt sich damit fort. Die Spenden gehen indes weiter zurück. Das setzt die Hilfsorganisation angesichts des hohen Bedarfs immer stärker unter Druck.
40 % der Frauen, die hilfesuchend in die Beratungsstelle kommen, geben an, alleinerziehend zu sein – die Dunkelziffer ist jedoch deutlich höher: Viele Frauen sind zwar verheiratet bzw. leben in Partnerschaft, die Väter haben aber ihren Wohnort nicht im selben Haushalt und sind oft nicht greifbar, weil sie im Ausland leben. Alleinerziehend leben de facto 75-80%.
Anna Millauer, Leiterin der Schwangerenberatungsstelle: „Die Not der Menschen wird größer. Vor allem Alleinerzieherinnen stehen oft am Rande ihrer Existenz. Es gibt nicht genug Kindergartenplätze oder Teilzeitjobs, die familienfreundlich sind. Auch die fehlende Integration trägt das ihre dazu bei. Wer nicht Deutsch kann, findet keine Arbeit. Wer keine Arbeit hat, lebt am Existenzminimum. Wer keine Arbeit hat, findet keine Wohnung. So ist die Realität, wie wir sie tagtäglich erleben.“
Ursachen und Problematiken der Notsituationen
Aufgrund des Anstiegs der Hilfesuchenden betragen die Wartezeiten auf ein Erstgespräch zurzeit bis zu sechs Wochen. Derzeit gibt es aber keine Ressourcen für die Aufstockung an Beraterinnen und Beratern. Die Spenden gehen weiter zurück. Das schlägt sich zum Beispiel in einem Stopp in der Vergabe von Babypaketen und der drastischen Reduktionen von Gutscheinen für z.B. Lebensmittel nieder. Spenden werden dringender benötigt als je zuvor.
Spendenkonto: IBAN: AT30 1919 0000 0016 6801
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Die St. Elisabeth-Stiftung führt das Österreichische Spendengütesiegel, Spenden sind steuerlich absetzbar.