Am 3. Oktober um 18:00 Uhr, am 20. Jahrestag seiner Seligsprechung wird mit Propstpfarrer Franz Xaver Brandmayr eine Messe gefeiert.
Weg zur Heiligsprechung
Die Erhebung des letzten Monarchs aus dem österreichischen Herrscherhaus zur „Ehre der Altäre“ hatte eine lange Vorgeschichte: Bereits ein Jahr nach dem Tod des Exkaisers am 1. April 1922 bildete sich eine Bewegung zu seiner Heiligsprechung auf Initiative des christlich-sozialen Nationalratspräsidenten Wilhelm Miklas, der später von 1928-38 das Amt des österreichischen Bundespräsidenten innehaben sollte.
Seit 1925 wurden in der Erzdiözese Wien Zeugenaussagen und biografische Details zum Leben des Kaisers gesammelt, die als Grundlage für eine Unterbreitung des Anliegens im Vatikan dienen sollten. Offiziell wurde der Prozess der Seligsprechung im Jahre 1949 eingeleitet.
Es bildete sich eine „Kaiser-Karl-Gebetsliga für den Völkerfrieden“, die als Hauptantriebskraft für den Prozess gilt. Im Jahre 1995 wurde der vatikanischen Kongregation für Heiligsprechungen die Dokumentation des Lebens und Wirkens des Exkaisers, die seinen heiligmäßigen Lebenswandel bestätigen soll, zur Überprüfung übergeben.
Wunder anerkannt
2003 wurde vom Vatikan auch offiziell ein Wunder anerkannt, das nach den Bestimmungen der römisch-katholischen Kirche als Nachweis der Heiligmäßigkeit gefordert wird: Im Jahre 1960 soll die polnische Ordensfrau Maria Zita Gradowska von Geschwüren an ihren Beinen auf wundersame Weise geheilt worden sein, nachdem sie im Gebet zu Kaiser Karl um Fürsprache gefleht hatte.
Als liturgischer Gedenktag des Seligen Karl wurde nicht wie üblich der Sterbetag festgelegt, sondern in Erinnerung an den Tag der Hochzeit mit Zita von Bourbon-Parma, der 21. Oktober.
Die Begründung der Seligsprechung war die Beurteilung von Karls Leben als „vorbildlicher Christ, Ehemann, Familienvater und Herrscher“. Positiv bewertet wurden zudem sein Engagement auf dem Gebiet der Sozialpolitik und seine Bemühungen zur Versorgung von Invaliden und den Kriegshinterbliebenen sowie vor allem die – letztlich erfolglosen – Friedensbestrebungen des Kaisers während des Ersten Weltkrieges. Die Kirche würdigte durch ihre Entscheidung Karls Sicht des Herrscheramtes als „Heiligen Dienst“ und erklärte ihn zum Vorbild für politische Verantwortungsträger.