Der in Innsbrucker geborenere Professor an der Uni Wien erwarb sich seine Verdienste vor allem im Bereich der Allergieforschung. Die Verleihung, auch der Würdigungspreise, findet am 23. November im Wiener Erzbischöflichen Palais statt.
Dietrich Kraft, emeritierter Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität, wird mit dem Kardinal-Innitzer-Preis 2024 ausgezeichnet. Dies gab der Kardinal-Innitzer-Studienfonds am Donnerstag gegenüber Kathpress bekannt. Die Ehrung erfolgt durch Kardinal Christoph Schönborn am 23. November bei einem Festakt im Wiener Erzbischöflichen Palais, bei dem auch Würdigungs- und Förderpreise an namhafte bzw. vielversprechende Forscherpersönlichkeiten vergeben werden. Die Erzdiözese Wien ehrt mit der nach Theodor Innitzer, dem Erzbischof der Jahre 1932 bis 1955, benannten Auszeichnung alljährlich wissenschaftliche Spitzenleistungen in Geistes- und Naturwissenschaften sowie in der Publizistik.
Dietrich Kraft wurde 1937 in Innsbruck geboren und studierte Humanmedizin in Wien und Hamburg. Nach der Promotion an der Uni Wien folgten klinische und immunologische Tätigkeiten sowie eine Ausbildung zum Facharzt für Dermatologie. In den Jahren 1970 bis 1974 hielt sich Kraft wegen eines Forschungsaufenthalts an der University of Cambridge auf. Nach der Habilitation 1977 erfolgte seine Ernennung zum Leiter der Abteilung Immunpathologie an der Universität Wien.
Allergien standen im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten von Dietrich Kraft. Durch den Einsatz molekularbiologischer Techniken gelang seinem Team die weltweit erste Klonierung allergieauslösender Pollenproteine, was die Tür zur Entwicklung neuer Diagnostika und Therapeutika allergischer Erkrankungen öffnete. Kraft publizierte mehr als 400 Arbeiten in internationalen Journalen und Fachbüchern. Würdigungen seiner Tätigkeiten beinhalten zahlreiche Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Gesellschaften sowie zahlreiche Preise. Seit 1999 ist er wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Die Kardinal-Innitzer-Würdigungspreise gehen im Bereich Geistes-und Sozialwissenschaften/Rechtswissenschaften an den Wiener Historiker em. Prof. Walter Pohl (71) und in der Kategorie Naturwissenschaften/Medizin an den in Wien lehrenden deutschen Molekularbiologen Prof. Jürgen Knoblich. Für ihre wissenschaftlich fundierte Publizistik wird Alice Senarclens de Grancy, die seit einem Jahrzehnt das Ressort "Wissen" in der Tageszeitung "Die Presse" leitet, mit einem Würdigungspreis geehrt.
Weitere acht Förderungspreise vergibt der Kardinal-Innitzer-Studienfonds an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter an den an der Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz lehrenden Zisterzienserpater und ehemaligen "Olympia-Kaplan" Prof. Johannes Paul Chavanne. Außerdem geehrt werden Maximilian Marhold, Martin Schepelmann und Tobias Zrzavy von der Medizinischen Universität Wien, Prof. Lisa Isola (Universität Wien), Prof. Jana Lasser (Universität Graz), Assoz.-Prof. Julian Léonard (Technische Universität Wien) sowie Natascha Brandstätter (Universität Salzburg).