Wir sitzen an runden Tischen, immer zu zwölft, einander gegenüber: Bischöfe und Kardinäle, Männer und Frauen aus allen Teilen der Welt. Jeder darf sprechen. Alle am Tisch hören aufmerksam zu.
Wir sitzen an runden Tischen, immer zu zwölft, einander gegenüber: Bischöfe und Kardinäle, Männer und Frauen aus allen Teilen der Welt. Jeder darf sprechen. Alle am Tisch hören aufmerksam zu.
"Antworten" von Kardinal Christoph Schönborn, aus der Zeitung HEUTE, am Freitag, 11. Oktober 2024.
Heute schreibe ich aus Rom. Papst Franziskus hat zu einer vierwöchigen Synode eingeladen. 368 Menschen aus allen Kontinenten sprechen über die Zukunft der Kirche inmitten einer krisenhaften Welt. Dafür hat sich der Papst etwas Besonderes ausgedacht: Wir sitzen an runden Tischen, immer zu zwölft, einander gegenüber: Bischöfe und Kardinäle, Männer und Frauen aus allen Teilen der Welt. Jeder darf sprechen. Alle am Tisch hören aufmerksam zu. Die Nöte und Hoffnungen, die Wege und Wünsche werden miteinander geteilt. Wir lernen voneinander.
Ich träume davon, dass auch die 15 Nationen, die im Sicherheitsrat um einen runden Tisch sitzen, dem Modell der Synode folgen. Wieviel näher wären wir friedlichen Lösungen, wenn wirklich alle ehrlich aufeinander hören würden, um die Nöte und Ängste der anderen zu verstehen, um so echte gemeinsame Lösungen zu finden! In der Familie ist der Esstisch meist eckig. Gelingt es, miteinander zu reden, aufeinander zu hören (und nicht nur auf das eigene Handy zu schauen!)? Und die Tische der Koalitionsverhandlungen? Ich bete dafür, dass trotz aller Ecken und Kanten die nächste Regierung eine runde Sache wird.
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