Neu errichteter Gebäudekomplex der Stella International School für künftig 700 Kinder und Jugendliche direkt auf der Donauplatte. Schulvereins-Obfrau Burkhart: Umsetzung des Stella-Pädagogikkonzepts hat Raum bekommen.
Ein neuer katholischer Schulcampus wurde an prominenter Stelle auf der Wiener Donauplatte eröffnet, direkt zwischen Österreichs höchstem Bürogebäude DC Tower, Neuer Donau und Reichsbrücke. Der moderne Gebäudekomplex der Stella International School bietet Platz für 700 Kinder und Jugendliche vom Kindergartenalter über die Volksschule bis hin zum Gymnasium. Der Campus, dessen Bau im Frühjahr fertiggestellt wurde, ist im September mit derzeit rund 400 Schülerinnen und Schülern in Betrieb gegangen. Am Donnerstag fand die offizielle Eröffnung mit Vertretern aus Politik, Bildung und Kirche statt.
Aktuell besuchen 156 Schülerinnen und Schüler das neusprachliche Gymnasium, das derzeit von der 1. bis 6. Klasse geführt wird, weiters 167 Kinder die Volksschule und 80 den Kindergarten. Der Schulcampus finanziert sich einerseits durch Elternbeiträge, wobei Geschwisterrabatte und Stipendien für Familien angeboten werden, die das Schulgeld nicht aufbringen können. Zusätzlich wird die Schule durch die öffentliche Hand unterstützt, welche die Lehrergehälter übernimmt, sowie besonders in der Aufbauphase durch Spenden und Sponsoring. Das Bildungsprojekt soll sich bei späterer vollständiger Auslastung langfristig eigenständig finanzieren, hieß es.
Das neue Gebäude wurde von der Projektgesellschaft DCW Waterline, einem Joint Venture der S+B Gruppe und Strabag Real Estate, entwickelt und gebaut, der Schulträgerverein Stella International School mietet sich ein. Dessen Vorstand Heidi Burkhart pries im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Kathpress bei der Eröffnung die Vorzüge durch die zentrale Lage und die moderne Infrastruktur, die außer modernen Klassen, Multimediaräumen, Frei- und Grünflächen sowie Turnsälen auch eine eigene Schulkapelle und eine große Dachterrasse aufweist. Nach sieben Jahren seit der Gründung in einem beengten Provisorium im 2. Wiener Gemeindebezirk könne die Schule nun "richtig atmen", was der Psyche der Kinder und der Erreichung der pädagogischen Ziele sehr förderlich sei.
Das Stella-Bildungskonzept beruht auf fünf Säulen, erklärte Burkhart: Großgeschrieben wird neben akademischer Exzellenz die Bildung der Persönlichkeit - mit dem Einüben von "Guten Gewohnheiten" in Kindergarten und Volksschule bzw. dem Programm "Leader in me" im Gymnasium zur Stärkung von Charakter und Verantwortungsgefühl. Es gibt ferner einen Schwerpunkt Englisch, enge Zusammenarbeit mit den Eltern u.a. in regelmäßigen "Qualitätsgesprächen", sowie Vermittlung christlicher Werte nach dem Prinzip des Opus-Dei-Gründers Josemaria Escriva, den Glauben im Alltag zu leben und einen Beitrag zur Gesellschaft leisten zu wollen. Dabei steht die Schule auch Schülern anderer Glaubensrichtungen offen. "Wir möchten Kindern helfen, frei denkende und entscheidende Menschen mit innerer Stärke für das ganze Leben zu werden", so Burkhart.
Auch auf die hohe Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Erzdiözese Wien - das Prädikat "katholisch" wird durch einen von der Diözese entsandten Priester im Vereinsvorstand sichergestellt - verwies Burkhart. Präsent war die Kooperation bei der Schuleröffnungsfeier unter anderem in der Person der Wiener Schulamtsleiterin Andrea Pinz, die auf die "verbindende Brückenfunktion" katholischer Privatschulen zwischen Kirche und Gesellschaft wies. Das neue "großartige Gebäude" des Stella-Campus biete dafür beste Voraussetzungen. Pinz hob in ihrer Ansprache zugleich hervor, dass es vor allem auf die in der Schule tätigen Menschen und deren "Menschenfreundlichkeit" ankomme. Sie sei überzeugt, dass der in katholischen Privatschulen gesäte Same "viele Früchte tragen" werde.
Die Stella International School wurde 2017 in Wien gegründet und geht aus einer Elterninitiative hervor, die zuvor mit einem "Stella Kindergarten" begonnen hatte. Die Schule startete im darauffolgenden Jahr ihren Betrieb in einem Bürogebäude in der Wiener Lassalleestraße. Dieser provisorische Standort wurde nun durch den neuen Campus ersetzt. Neben dem Wiener Campus gibt es bereits weitere Stella-Schulen in Seebenstein und Salzburg. Eine Erweiterung auf Mittelschul-Angebote an diesen Standorten sowie die Eröffnung weiterer österreichischer Stella-Schulen wie etwa in Graz sind bereits in Planung. "Der Bedarf an katholischen Schulen in Österreich ist groß", verwies Burkhart auf die bereits lange Voranmeldungs-Liste.