Ausstellungen, spezielle "TrauerRäume" und Gespräche mit Seelsorgern und Trauerexperten rund um Allerheiligen und Allerseelen.
Rund um Allerheiligen und Allerseelen rückt für viele Menschen die Erinnerung an verstorbene Angehörige und die eigene Vergänglichkeit in den Vordergrund. Zahlreiche Pfarrgemeinden und kirchliche Einrichtungen in Österreich weiten deshalb in den kommenden Tagen ihre Angebote zur Trauerbewältigung aus. An verschiedenen Orten laden "TrauerRäume" zum Innehalten und Kraftschöpfen ein - oft begleitet von Seelsorgerinnen und Seelsorgern.
Zum Trauerraum der Gesprächsinsel
In Wien etwa richten die "Kontaktstelle Trauer" der Caritas der Erzdiözese Wien und die "Gesprächsinsel" von 31. Oktober bis 3. November (11 bis 18 Uhr) in der romanischen Kapelle im Schottenstift einen Trauer-Raum ein und bieten darüber hinaus das Angebot seelsorgerischer Begleitung. Angeboten werden zudem Wandertage und Spaziergänge für trauernde Menschen sowie offene Trauergruppe und Kreativnachmittage.
Auch das Stift Klosterneuburg hat in Kooperation mit dem Hospiz St. Martin einen "TrauerRaum" im Stift (Eingang Sala terrena) eingerichtet. Von 1. bis 4. November (9 bis 18 Uhr) gibt es für Trauernde die Möglichkeit für Stille und Reflexion im Gewölbe des Stiftes Klosterneuburg, ehrenamtliche Trauerbegleiter stehen vor Ort für Gespräche bereit. Besuchende können weiße Bänder als Zeichen der Versöhnung an einen Olivenbaum binden, an der Klagemauer Wut und Kummer loslassen oder zerbrochene Scherben zu einem neuen Muster zusammensetzen - "ein kraftvolles Symbol für Heilung und Neubeginn", so Doris Zeillinger, die Koordinatorin des Vereins Hospiz St. Martin.
Die Hospizbewegung bietet auch 2024 wieder einen Trauerraum am Stadtpfarrfriedhof in Baden an. Vom 1. bis 3. November ist der Trauerraum in der Friedhofskapelle, Friedhofstrasse 3, von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Am Sonntag, 3. November findet um 15 Uhr eine Gedenkfeier für Sternenkinder bei der Gedenkstätte am Friedhof statt.
In St. Pölten lädt die Kompetenzstelle Trauer von 31. Oktober bis 3. November zwischen 10 und 19 Uhr zum Innehalten und Kraft-Schöpfen in den "TrauerRaum" am Hauptfriedhof St. Pölten ein. "Der TrauerRaum soll trauernden Menschen die Möglichkeit geben, ein Zeichen zu setzen. Es soll ein Ort sein, wo man einfach da sein darf, sich Zeit zum Erinnern nehmen kann, wo man bitten, klagen, beten und stärkende Gedanken mitnehmen kann", erklärte Gerti Ziselsberger, Leiterin der Kompetenzstelle Trauer.
Weitere Trauerräume in Niederösterreich finden sich etwa Pfarrkirche Niedernondorf (31.10. - 2.11., 9-17 Uhr), Pfarrkirche Purgstall (30. 10. - 8. 11. von 9 bis 18 Uhr) und in der Aufbahrungshalle Melk & Pfarrkirche Zelking (31.10. bis 2.11., 10 bis 18 Uhr).
Die Erzdiözese Salzburg bietet an 17 Standorten Kirchen und Kapellen als Orte des Innehaltens, Gedenkens und Betens an. Von Abtenau über Zell am See bis Maxglan können Menschen vom 26. Oktober bis 15. November in den Trauerräumen ihre Trauer verarbeiten. Die Trauerräume bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, um der Trauer Ausdruck zu verleihen. "Wir möchten Orte schaffen, an denen Menschen ihrer Lieben gedenken und die helfen, die Wunden zu heilen, die Trauer und Verlust hinterlassen haben", erklärte dazu Br. Alexander Schröter vom Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg. In den Trauerräumen gibt es Sitzgelegenheiten, leise Musik, Kerzen und stärkende Worte. Auch ökumenische Seelsorgende stehen für Gespräche bereit (www.eds.at/trauer).
Auch in Tirol bietet die Hospizgemeinschaft rund um Allerheiligen in verschiedenen Ortschaften in Tirol Räume an, die unterschiedliche Möglichkeiten eröffnen, der Trauer Ausdruck zu verleihen. (www.hospiz-tirol.at)
Ausstellung "Koffer packen für die letzte Reise"
Hospiz Vorarlberg präsentiert ab 29. Oktober im Krankenhaus Dornbirn die Ausstellung "Fortsetzung folgt nicht, einen Koffer packen für die letzte Reise" in Zusammenarbeit mit der Krankenhausseelsorge und der Diözese Feldkirch. Die Schau lädt dazu ein, über die wichtigen Dinge im Leben nachzudenken. Im Mittelpunkt stehen Koffer, die verschiedene Persönlichkeiten - darunter der Musiker Philipp Lingg und ORF-Moderatorin Kerstin Polzer - symbolisch für ihre "letzte Reise" gepackt haben. Die Ausstellung soll Besucher dazu anregen, sich mit der eigenen Endlichkeit und dem Thema Sterben auseinanderzusetzen.
Begleitend ist die Wanderausstellung "Leben bis zuletzt" anlässlich des 30-jährigen Jubiläums von Hospiz Vorarlberg zu sehen. Die Ausstellungen sind bis 17. November während der Besuchszeiten zugänglich.